Fast alle Berliner Politiker wurden schon beschimpft und beleidigt

Laut einer Umfrage des RBB sind Linkspartei, Grüne und SPD am stärksten betroffen

  • Lesedauer: 2 Min.
Berlin. Fast alle Berliner Politiker sind laut einer Umfrage des Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) schon beschimpft, beleidigt oder bedroht worden. Betroffen seien Politiker aller Parteien, teilte der Sender am Dienstag mit. Befragt wurden den Angaben zufolge schriftlich 205 Berliner Politiker, von denen 157 antworteten. Mehr als 93 Prozent von ihnen wurden demnach schon beschimpft.

Am stärksten seien Parteien aus dem linken Spektrum betroffen, also LINKE, Grüne und SPD, hieß es. So gaben alle Politiker der Linkspartei an, schon einmal beschimpft oder beleidigt worden zu sein. Bei den SPD-Politikerinnen und Politikern waren es 97 Prozent. Dahinter lägen die Grünen mit 96 und die AfD mit 90 Prozent. Von der CDU gaben rund 84 Prozent der Politiker an, schon einmal beschimpft oder beleidigt worden zu sein. Bei der FDP waren es rund 82 Prozent. Über die Hälfte (knapp 53 Prozent) gab an, bis zu fünf Mal pro Woche beschimpft zu werden, darunter am häufigsten Politiker der LINKEN.

Auch Ziel von Bedrohungen seien besonders Politiker von Linkspartei und AfD, hieß es weiter: 76 Prozent der AfD-Politiker und etwa 63 Prozent der LINKEN-Politiker wurden demnach im Laufe ihres politischen Lebens bedroht. Bei den Grünen waren es 60 Prozent. Bei den SPD-Politikern waren es rund 44 Prozent, bei der CDU 42 Prozent und bei der FDP 27 Prozent.

Die meisten Beschimpfungen, Beleidigungen und Bedrohungen (71 Prozent) passierten der Umfrage zufolge per E-Mail. Auf Platz zwei lägen die sozialen Medien mit 68 Prozent. 66 Prozent der teilnehmenden Politiker gaben zudem an, auch schon bei persönlichen Treffen oder öffentlichen Veranstaltungen damit konfrontiert worden zu sein. epd/nd

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.