Weg damit, auch fürs Soziale!

Simon Poelchau über den LINKE-Antrag zur Abschaffung der Schuldenbremse

  • Simon Poelchau
  • Lesedauer: 2 Min.

Was haben Klimaschutz und Schuldenbremse gemein? In beiden Fällen überhört die Politik den Rat von Wissenschaftlern und setzt auf ein »Weiter so«, das alles andere als nachhaltig ist. Insofern ist es löblich, dass die LINKE im Bundestag mit ihrem Antrag zur Abschaffung der Schuldenbremse weiter Druck auf die Bundesregierung macht. Doch der LINKE-Vorschlag, das Schuldenmachen auf Investitionen zu beschränken, greift zu kurz.

Natürlich ist die Debatte um die Schuldenbremse derzeit mit dem riesigen Investitionsstau im Land verbunden. Aber der Armutsbericht des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes zeigt, dass es auch zur Bekämpfung der Armut dringend mehr Mittel bedarf. Und gerade in Zeiten einer sich eintrübenden Konjunktur werden bald mehr Mittel fürs Soziale gebraucht, um die Konjunktur zu stützen und Härten abzufedern. So litten etwa Griechenland und Spanien während der Eurokrise nicht nur an zu wenig Staatsinvestitionen, sondern vor allem auch an einer Austeritätspolitik, die in der Krise zusätzlich noch kürzte.

Eine Alternative zur Abschaffung der Schuldenbremse wären natürlich höhere Steuern auf Vermögen und hohe Einkommen. Dies würde nicht nur mehr Mittel für Investitionen und soziale Aufgaben bereitstellen, sondern hätte auch weitere positive verteilungspolitische Auswirkungen. Doch daran denken Verfechter der Schuldenbremse aus Union und FDP vermutlich erst recht nicht.

- Anzeige -

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.