Werbung
  • Politik
  • Subsidiär Schutzberechtigte

10.500 Visa für Familiennachzug erteilt

Grenzwert von 1000 Einreisegenehmigungen im Jahresdurchschnitt unterschritten

  • Lesedauer: 2 Min.

Berlin. Die deutschen Behörden haben bis Ende November insgesamt 10.461 Visa für den Familiennachzug zu in Deutschland lebenden Flüchtlingen mit dem eingeschränkten subsidiären Schutz ausgestellt. Das geht aus Zahlen des Auswärtigen Amts hervor. Damit dürfte der Grenzwert von 1000 Nachzügen pro Monat bis Jahresende im Durchschnitt unterschritten werden. Im Jahr 2018 wurden insgesamt 2612 Visa ausgestellt.

Der Rückstau ist dabei weiterhin sehr hoch: Laut Auswärtigem Amt lagen Anfang Dezember weltweit etwa 23.000 Terminanfragen für den Familiennachzug zu subsidiär Schutzberechtigten vor. Zwar würden ständig Anfragen abgearbeitet, es kämen jedoch auch immer wieder neue hinzu, hieß es auf Anfrage dazu weiter aus dem Ministerium.

Ein im vergangenen Jahr in der Großen Koalition ausgehandelter Kompromiss sieht vor, dass nach zweijähriger Pause seit August 2018 wieder pro Monat bis zu 1000 Genehmigungen zum Nachzug von Angehörigen von Flüchtlingen mit subsidiärem Schutz erteilt werden können. Dafür müssen die Angehörigen zunächst bei deutschen Auslandsvertretungen Anträge stellen, die zunächst dort und dann von den Ausländerbehörden in Deutschland geprüft werden.

Die Entscheidung über die Visavergabe trifft schließlich das Bundesverwaltungsamt, sie wird dann wiederum von den Botschaften und Konsulaten in den Herkunftsregionen umgesetzt. Das komplizierte Verfahren war zunächst nur schleppend angelaufen, danach stieg die Zahl der Einreisevisa aber an. Die Anzahl der seit August 2018 von den Auslandsvertretungen positiv geprüften Anträge auf Familiennachzug gab das Auswärtige Amt mit 18.533 an, davon 12.403 von Januar bis November 2019.

Die Marke von 1000 wurde im laufenden Jahr bereits in dieser ersten Verfahrensstufe in den Monaten Juni und November unterschritten, in mehreren weiteren Monaten wurde sie nur knapp erreicht.

Die Gesamtzahl der von den Ausländerbehörden nach Prüfung an das Bundesverwaltungsamt weitergeleiteten Anträge wurde mit insgesamt 13.331 von August 2018 bis November 2019 angegeben, gut 5000 Anträge (etwa 28 Prozent) blieben also in dieser Stufe des Verfahrens stecken beziehungsweise eine Entscheidung wurde noch nicht getroffen.

Fast alle der weitergeleiteten Anträge, insgesamt 13.240, führten dann auch zu einer positiven Auswahlentscheidung durch das Bundesverwaltungsamt. Die Zahl der im laufenden Jahr bis Ende November von den Ausländerbehörden weitergeleiteten Anträge betrug 10.046, die der positiven Auswahlentscheidungen 9981. Agenturen/nd

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.