• Politik
  • Deutsch-türkische Beziehungen

74 Ausreisesperren gegen deutsche Staatsbürger in der Türkei

Zahl in wenigen Monaten fast verdoppelt / 59 Deutsche in türkischer Haft

  • Lesedauer: 1 Min.

Istanbul. Die Anzahl der deutschen Staatsbürger, die aufgrund von Ausreisesperren in der Türkei festsitzen, ist rasant gestiegen. Der Bundesregierung seien zurzeit 74 solcher Fälle bekannt, teilte das Auswärtige Amt auf Anfrage mit.

Damit hat sich die Zahl seit Ende August fast verdoppelt. Damals war noch von 38 deutschen Staatsbürgern die Rede gewesen, die die Türkei aufgrund von Ausreisesperren nicht verlassen dürfen. Im November waren 55 Bundesbürger betroffen.

Die Zahl der in der Türkei inhaftierten Deutschen blieb dagegen weitestgehend konstant. Nach offiziellen Angaben befinden sich zurzeit 59 Deutsche in türkischer Haft, im November waren es 60. Das Auswärtige Amt erhebt allerdings nicht mehr öffentlich, wie viele Fälle kriminelle Hintergründe haben oder »politisch« sind - bei denen es also etwa um Terrorvorwürfe oder Präsidentenbeleidigung geht.

Das Thema dürfte am Freitag auch beim Treffen der Bundeskanzlerin Angela Merkel mit Präsident Recep Tayyip Erdogan in Istanbul zur Sprache kommen. Bundesaußenminister Heiko Maas hatte im November betont, dass die Inhaftierung von Deutschen einer Normalisierung der Beziehungen zwischen der Türkei und Deutschland im Wege stehe und dass die Fälle gelöst werden müssten. dpa/nd

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken von Socken mit Haltung und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.
- Anzeige -

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.