- Kommentare
- Dieselskandal
Per Werbung zum neuen Image
Kurt Stenger über den nicht endenden Dieselskandal der Autokonzerne
Die Autoindustrie versucht gerade, sich per Werbebotschaften ein neues Image zu geben - total modern mit Elektroantrieb und irgendwann auch voll automatisiert. Doch der Dieselskandal lastet wohl noch lange Zeit auf den Unternehmen. VW sieht sich weiter mit milliardenschweren Schadensprozessen konfrontiert, Daimler muss jetzt wegen solcher Risiken weitere große Summen zahlen, und bei Mitsubishi samt Zulieferern gibt es eine Razzia wegen illegaler Abschalteinrichtungen.
Das beschert den Autokonzernen ein massives Finanzierungsproblem: Für die Umstellung auf neue Antriebe und Digitalisierung brauchen sie über einen langen Zeitraum riesige Summen, und Dieselgate verschlingt ebenfalls bis auf Weiteres sehr viel Geld. Letztlich sind die Unternehmen der mobilen Old Economy auf massive Kostensenkung auch zulasten der Beschäftigten angewiesen - und auf die nach wie vor zentralen Erlöse aus dem Verkauf von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren. Das erklärt, warum sie trotz E-Wende in der Verkehrswende eine derart unrühmliche Rolle spielen. Natürlich ist die Kluft zwischen Werbebotschaft und Wirklichkeit immer groß - die Autoindustrie treibt dies aber auf die Spitze. Das ist nicht wirklich überraschend, hat sie doch, wie der Dieselskandal aufgedeckt hat, sehr viel Erfahrung mit dem Verschleiern realer Werte.
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.