Strafzahlung für Flugline nach Rauswurf muslimischer Passagiere

US-Verkehrsministerium sieht Verstoß gegen Anti-Diskriminierungsgesetze / Fluglinie weist Vorwurf der Diskriminierung zurück

  • Lesedauer: 2 Min.

Washington. Weil sie drei muslimische Passagiere aus ihren Flugzeugen geworfen hat, muss die US-Gesellschaft Delta Air Lines 50.000 Dollar (rund 45.000 Euro) Strafe zahlen. Das Verkehrsministerium befand am Freitag, Delta habe gegen die Anti-Diskriminierungsgesetze der USA verstoßen. Die Fluglinie wies den Vorwurf der Diskriminierung zwar zurück, »bestreitet aber nicht, dass beide Fälle hätten anders gehandhabt werden können«.

Die Vorwürfe beziehen sich auf zwei Vorfälle im Juli 2016. In dem einen Fall wurde ein muslimisches Paar nach der Beschwerde eines anderen Passagiers auf dem Pariser Flughafen Roissy-Charles de Gaulles aus dem Flugzeug verwiesen. Der andere Passagier hatte zuvor einer Flugbegleiterin gesagt, er fühle sich »nervös und unbehaglich«, weil die Frau Kopftuch trage und der Mann etwas in seine Uhr eingesetzt habe. Die Flugbegleiterin sagte zudem, der Mann habe in einer Kurzmitteilung mehrmals das Wort »Allah« verwendet.

Obwohl die Sicherheitsbeauftragten der Fluglinie dem Piloten versicherten, gegen die beiden US-Bürger liege nichts vor, ließ dieser das Paar nicht mehr zurück an Bord. Das US-Verkehrsministerium befand nun, der Pilot habe sich nicht an das Sicherheitsprotokoll gehalten. Dass das Paar aus der Maschine geworfen wurde und danach nicht mehr an Bord zurück durfte, wäre zudem ohne seine »vermeintliche Religion« nicht geschehen. Im zweiten Fall wenige Tage später in Amsterdam agierte der Pilot ähnlich. AFP/nd

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -