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Islamophobie behandeln
Vanessa Fischer fordert, Terrorismus nicht mit dem Islam und Muslim*innen gleichzusetzen
Aviophobie, die Angst vor dem Fliegen, ist ein weitverbreitetes Phänomen. In den USA fühlte sich ein Passagier vor dem Start einer »Delta Airlines«-Maschine »nervös und unbehaglich«, daraufhin musste ein Ehepaar das Flugzeug verlassen. Grund für den Rauswurf: die Frau trug ein Kopftuch, ihr Mann hatte in einer Kurzmitteilung mehrmals das Wort »Allah« verwendet.
Zwar muss die Airline nun 50.000 Dollar (rund 45.000 Euro) Strafe bezahlen. Das Verkehrsministerium befand, dass sie gegen die Anti-Diskriminierungsgesetze der USA verstoßen hatte. Sie kommt damit aber noch vergleichsweise günstig davon. Und das obwohl bei der Fluggesellschaft von Einsicht keine Spur war: Den Vorwurf der Diskriminierung wies sie zurück.
Dabei ist diese offensichtlich und der Vorfall nur das neueste Beispiel einer Islamfeindlichkeit, die sich seit den Anschlägen vom 11. September 2001 immer weiter ausbreitet.
Sie fußt auf einem Diskurs, der Terrorismus mit Islam gleichgesetzt. Die Folge sind Vorurteile und Ausgrenzung von Individuen. Getrennte Schulen, Parkbänke oder Busabteile, das gab es in den USA schon einmal. Erst in den 60er Jahren konnte die »Rassentrennung« dank der Bürgerrechtsbewegung überwunden werden.
Die heutige Ausgrenzung und Anfeindung von Muslim*innen, nicht nur in den USA, ist eine neue Form von Rassismus. Und wie jede Form gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit hat anti-muslimischer Rassismus nichts mit dem tatsächlichen Verhalten von Individuen selbst zu tun. »Den Islam« gibt es ebenso wenig wie »die Muslime«.
Gegen Aviophobie kann man etwas tun. Wegen akuter Islamophobie sollte sich nicht nur Delta-Airlines in Behandlung begeben.
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