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Kleine Wohnungen für großen Profit
Marie Frank fordert Lösungen für Menschen, nicht fürs Kapital
Es wird zunehmend eng in Berlin - und dafür braucht es kreative Lösungen, keine Frage. Das Konzept der barrierefreien Mikrowohnung gehört allerdings nicht dazu. Und das nicht nur, weil sich Menschen im Rollstuhl auf 16 Quadratmetern kaum um ihre eigene Achse drehen können. Oder weil die »Co-Living-Spaces« kaum mehr bezahlbaren Wohnraum schaffen. Es ist vor allem deshalb keine Lösung, weil es an der völlig falschen Ecke ansetzt.
Denn die Wohnungsnot ist vor allem der Tatsache geschuldet, dass Investoren mit dem dringend benötigten Wohnraum spekulieren und ihn aus Renditegründen jahrelang leer stehen lassen, um ihn dann so teuer zu vermieten oder zu verkaufen, dass sich das Normalsterbliche nicht mehr leisten können. Die Antwort auf die Wohnungskrise ist also mitnichten bei den Bewohnern der Stadt zu suchen, die bloß ein bisschen enger zusammenrücken müssen. Wenn Menschen in unverhältnismäßig großen Wohnungen leben, dann liegt das entweder daran, dass sie unverhältnismäßig reich sind oder dass sie bei einem Umzug in eine kleinere Wohnung mehr bezahlen müssen als zuvor.
So oder so liegt das Übel im kapitalistischen System begründet. Es muss also vielmehr darum gehen, das Recht auf Wohnen - statt das Recht auf Gewinn - radikal durchzusetzen. Kreative Lösungen im Sinne der Menschen - und nicht des Kapitals - sind Enteignungen, Besetzungen und Beschlagnahmungen. Wenn im Zuge dessen gleich noch die kapitalistischen Eigentumsverhältnisse infrage gestellt werden, umso besser.
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