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Hauptstadt verschärft die Vorsichtsmaßnahmen
Innensenator Andreas Geisel: Zulässige Veranstaltungsgröße wird auf maximal 50 Personen begrenzt – Katastrophenfall derzeit kein Thema
Mehr und mehr bestimmt die Coronakrise den Rhythmus der Millionenstadt. Zwei Wochen nach dem ersten registrierten Fall nimmt die Zahl der infizierten Hauptstädter deutlich zu. Am Montagmorgen waren in Berlin insgesamt 283 Coronafälle bekannt, wie Innensenator Andreas Geisel (SPD) am Vormittag im Innenausschuss des Abgeordnetenhauses informierte. Derzeit lägen 16 dieser an dem neuen Virus erkrankten Personen in Krankenhäusern der Stadt, wobei zwei von ihnen auf Intensivstationen behandelt würden.
Der Innenausschuss hatte aus aktuellem Anlass alle anderen Themen von der Tagesordnung genommen. Das Gremium selbst tagte, um das Infektionsrisiko zu minimieren, in reduziertem Bestand – jede Fraktion hatte vereinbarungsgemäß jeweils nur einen Sprecher entsandt. Alle Fraktionen sicherten dem Senat ihre Unterstützung bei der Bewältigung der Krise zu.
Wie Geisel informierte, finde seit vergangener Woche eine regelmäßige Abstimmung der Bundesregierung mit den Ministerpräsidenten der Länder Stadt. Täglich gebe es eine morgendliche Besprechung des Senats, auf der die Lage erörtert und Maßnahmen präzisiert würde. So werde er auf seiner turnusmäßigen Sitzung an diesem Dienstag die maximal zulässige Zahl von Teilnehmern an Veranstaltungen der Entwicklung in der Stadt entsprechend von derzeit 1000 auf nur noch 50 beschränken.
»Die Behörden des Landes Berlin arbeiten intensiv«, betonte der Senator. Und alle Behörden seien derzeit auch weiter in der Lage, ihre Aufgaben aus eigener Kraft zu bewältigen. Aus diesem Grunde sehe der Senat, anders als etwa der Freistaat Bayern, derzeit keinen Anlass, wegen der Coronapandemie den Katastrophenfall auszurufen. »In Berlin funktionieren die Strukturen zur Bewältigung der Krise«, so Geisel.
Derzeit sei auch die Versorgung der Bevölkerung mit Nahrungsmittel und allem Notwendigen außer Frage. Schließungen von Geschäften oder eine Ausgangssperre sind laut Geisel derzeit kein Thema.
Auch Innenstaatssekretär Torsten Akmann (SPD) sieht derzeit keinen Anlass für einen Katastrophenschutzalarm, wollte ihn aber ebenso wie Geisel für die Zukunft auch nicht ausschließen. »Die Geschichte kommt jedenfalls näher.« Man wolle damit aber nicht leichtfertig umgehen, stellte Akmann klar.
Dass es im Interesse der Menschen in dieser Stadt liegt, angesichts der schwierigen Lage die Handlungsfähigkeit von Polizei, Feuerwehr und Rettungskräften zu gewährleisten, war einhellige Meinung aller Anwesenden. Die Verwaltung hatte dazu unter anderem ab Montag die Notbetreuung von insgesamt rund 30 000 Kita-Kindern von Behördenmitarbeitern organisiert.
Wie Staatssekretär Akmann informierte, sei die Zahl der Coronainfizierten und Betroffenen bei Polizei und Feuerwehr weiter gestiegen. Bei der Polizei waren mit Stand vom Montag sieben Beamte infiziert und weitere 95 in Quarantäne, sagte er. Zudem seien 202 Polizisten auf Anordnung des Amtsarztes vorsorglich in Quarantäne, zudem gebe es drei Rückkehrer aus Risikogebieten. Insgesamt betroffen seien also 307 Polizisten und Polizeiangestellte.
Bei der Feuerwehr seien insgesamt 39 Menschen betroffen: Es gebe einen Infektionsfall, 31 Quarantänefälle, ein Mitarbeiter befinde sich in vorsorglicher Quarantäne. Zudem gebe es sechs Menschen, die aus Risikogebieten zurückkamen. »Die Gesundheitslage ist längst eine Sicherheitslage«, betonte er.
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