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Berlins erste Nacht ohne Restaurants
Bürgermeister Michael Müller hofft auf verantwortungsbewusstes Handeln und will Ausgangssperre bisher vermeiden
Berlin. Die Berliner Polizei hat in der Nacht zu Donnerstag erneut kontrolliert, ob sich Lokale an die verordnete Schließung wegen der Coronavirus-Pandemie halten. Erstmals mussten von Mittwochabend bis Donnerstagfrüh um 6.00 Uhr auch Restaurants geschlossen bleiben. Mehr als 100 Polizisten sollten wie in den Nächten zuvor Gastwirte auf die Auflagen aufmerksam machen oder illegal geöffnete Lokale schließen.
In Berlin sind derzeit zahlreiche Geschäfte, Bars, Restaurants und kulturelle Einrichtungen geschlossen, um die Ausbreitung des Sars-CoV-2 zu verlangsamen. Die betroffenen Unternehmen, auch kleine Clubs oder Restaurants, können ab Donnerstag die Liquiditätshilfen des Senats beantragen. Für die Anträge ist die Berliner Investitionsbank (IBB) zuständig.
Strengere Maßnahmen als die Schließungen lehnt der Senat bislang ab, im Vertrauen auf umsichtiges Handeln der Berliner - etwa in Parks oder auf Spielplätzen. Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) sagte am Mittwoch, dass etwa eine Ausgangssperre theoretisch schnell entschieden werden könnte. »Aber ich hoffe sehr, das wir diese Situation vermeiden können durch verantwortungsbewusstes Handeln.«
Ob Müller am Donnerstag wie geplant seine Regierungsansprache halten kann, blieb unterdessen ungewiss. Der Regierende Bürgermeister ging vorsorglich in Kurzzeit-Quarantäne, nachdem der israelische Botschafter Jeremy Issacharoff positiv auf das Coronavirus getestet wurde. Am 9. März hatten bei einer Veranstaltung etliche Abgeordnete Kontakt zu Issacharoff, darunter auch Müller. Das Abgeordnetenhaus sagte die für Donnerstag geplante Plenarsitzung ab.
Überlegt werde nun, ob Müller die Regierungserklärung in anderer Form abgeben könne, sagte Müllers Sprecherin. Der Regierende Bürgermeister arbeite die nächsten Tage und am Wochenende von zuhause aus. Er habe keine Symptome. dpa/nd
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