Maduro reagiert wütend auf US-Anklage wegen Drogenhandels

Venezuelas Präsident attackiert »extremistisches« Vorgehen des US-Präsidenten Donald Trumps

  • Lesedauer: 2 Min.

Caracas. Der venezolanische Staatschef Nicolás Maduro hat erzürnt auf die in den USA gegen ihn erhobene Anklage wegen Drogenhandels reagiert. »Du bist ein Widerling, Donald Trump!«, sagte Maduro am Donnerstag in einer Fernsehansprache über den US-Präsidenten. Der linksnationalistische Staatschef nannte Trump auch einen »Cowboy« und »Rassisten« und beschuldigte ihn, in den internationalen Beziehungen Erpressungsmethoden anzuwenden.

Die Anklageerhebung bezeichnete Maduro als »extremistisches« Vorgehen, das auf falschen Vorwürfen beruhe. Die US-Anklage gegen den Präsidenten des südamerikanischen Krisenstaates wurde wegen Vorwürfen des »Drogen-Terrorismus« erhoben. Die US-Regierung setzte ein Kopfgeld von 15 Millionen Dollar auf Maduro aus. US-Außenminister Mike Pompeo erklärte, die Belohnung werde für Hinweise gezahlt, die zur Ergreifung des Präsidenten führten.

US-Justizminister Bill Barr erklärte zur Begründung der Anklage, Maduro und weitere venezolanische Führungsvertreter hätten über 20 Jahre lang mit der kolumbianischen Farc-Guerilla zusammengearbeitet. Sie hätten durch diese Zusammenarbeit dafür gesorgt, das tonnenweise Kokain in die USA gelangt sei. »Das Maduro-Regime ist voller Korruption und Kriminalität«, sagte Barr.

Der venezolanische Außenminister Jorge Arreaza erklärte, Trump greife mit der Anklage »einmal mehr das venezolanische Volk und seine demokratischen Institutionen« an. Es handle sich um den Versuch, »eine neue Form von Staatsstreich« zu begehen.

Die Trump-Regierung unterstützt im Machtkampf in Venezuela den Oppositionsführer Juan Guaidó und hat bereits eine Reihe von Sanktionen gegen die Maduro-Regierung verhängt. Die US-Regierung erkennt Maduro nicht als rechtmäßigen Präsidenten des Landes an. Stattdessen haben die USA ebenso wie mehr als 50 andere Staaten - darunter Deutschland - Guaidó als Staatschef anerkannt, der sich Anfang vergangenen Jahres zum Übergangspräsidenten ausgerufen hatte. AFP/nd

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