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Was geht? Das geht:

Wir feiern die neue Bleib-zuhause-Kultur: Heute mit Bröhan-Museum

  • Klaus Hammer
  • Lesedauer: 2 Min.

Was soll man tun, wenn man jetzt so viel zu Hause bleiben muss?

Die Ausstellung »Zu wenig Parfüm, zu viel Pfütze«, die das Berliner Bröhan-Museum dem sozialkritischen Chronisten der Großstadt Berlin, Hans Baluschek, zu dessen 150. Geburtstag gewidmet hat, konnte Ende März nicht eröffnet werden. Doch die Ausstellung kommt per Internet in die Wohnzimmer der Kunstfreunde. Wir erleben den Aufbau der Ausstellung mit. Der Direktor des Museums, Tobias Hoffmann, und der Kurator Fabian Reifferscheidt stellen in kurzen Videos die Highlights der Schau vor. Wir wandern, begleitet von den Kommentaren der Experten, von Bild zu Bild und lernen diesen Maler kennen. Baluschek malte Szenen aus dem Berliner Volksleben und entwickelte seinen Stil von einer Opposition zur akademischen Malerei zu einem sozialkritischen Realismus weiter. Neben der Darstellung des Elends entstanden Motive der Desillusionierung und der Vermassung der Menschen in den Fabriken, Wohnstätten und öffentlichen Orten. Dabei ist seine Fähigkeit hervorzuheben, Emotionen und Gedanken seiner Protagonisten durch Physiognomie und Körperhaltung erkennbar zu machen. Sein sozialkritisches Hauptwerk der Vorkriegszeit, ein Zyklus von Kohlezeichnungen (»Opfer«), wurde 1905 von Kaiser Wilhelm II. verächtlich als »Rinnsteinkunst« abgetan. Dem Kritiker Willy Pastor zufolge gingen seine Berufskollegen amüsiert von Bild zu Bild oder wandten sich ab, weil Baluschek zum »geschmacklosen Volke der Naturalisten« gehörte und sich durch »zu wenig Parfüm, zu viel Pfütze« auszeichnete. Die Kurzfilme über die Ausstellung werden auf der Webseite des Bröhan-Museums veröffentlicht.
Hans Baluschek illustrierte auch Kinder- und Märchenbücher, und gerade in »Peterchens Mondfahrt« konnte er sich in die Gedankenwelt der Kinder hineindenken und höchst fantasievolle Bilder schaffen. Auch für die kleinen Besucher bietet das Bröhan-Museum wöchentliche Online-Tutorials unter dem Titel »DIY Kids – mach’s selbst!« In dieser neuen Reihe bietet die Sammlung des Museums Anregungen für das Anfertigen eigener Designprojekte. Jeden Dienstag werden kreative Ideen zum Selbermachen vorgestellt – mit einfachen Materialien, die jeder zu Hause zur Verfügung hat. Dafür braucht man gerade mal 30 Minuten. So war jetzt gerade das stilvolle Marmorieren einer Tasse angesagt, die man täglich benutzen, aber auch als Do-it-yourself-Kunstgegenstand aufbewahren kann.
Zur Hans-Baluschek-Ausstellung gibt es für Kinder zudem ein Online-Entdeckerheft mit spannenden Rätseln und unterhaltsamen Malaufgaben zum kostenlosen Download. Solange die Ausstellung noch geschlossen bleiben muss, wird jeden Freitag eine neue Seite präsentiert.

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