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Bald in einer Reihe mit Trump, Erdogan und Co.
Christian Klemm über das positive Bild von Bundeskanzlerin Merkel in der Coronakrise
Unaufgeregt, vorsichtig, klug, erfahren - mit diesen Worten wird Bundeskanzlerin Angela Merkel zurzeit beschrieben. In den sozialen Netzwerken zeigen sich nicht wenige Menschen »dankbar«, dass die langjährige CDU-Vorsitzende noch immer die Bundesregierung anführt - obwohl sie vor allem in der Anfangszeit dieser Legislatur als amtsmüde galt und nicht selten den Eindruck vermittelte, dass nur das schwierige Ergebnis des vergangenen Bundestagswahl sie im Amt gehalten hat. Merkel erlebt gerade ihren zweiten, wenn nicht sogar dritten Frühling.
In der Tat können sich die Bundesbürger glücklich schätzen, dass nicht Leute wie der britische Premier Boris Johnson oder US-Präsident Donald Trump in der gegenwärtigen Situation in Deutschland die Zügel in der Hand haben. Beide agieren in der Coronakrise nicht wie Staatsmänner, sondern wie Fahrschüler bei der ersten Fahrstunde. Und dennoch ist Merkel Merkel geblieben: Sie ist weiter auf Kuschelkurs mit dem türkischen Despoten Erdogan, der gerade Flüchtlinge an die griechische Grenze karren lässt, um in der EU Zwietracht zu säen. Merkel tut sich sichbar schwer, Menschen aus den dortigen Elendslagern zu holen.
Zu tief sitzt der Stachel von 2015, als sie die Grenzen offen ließ - und so hunderttausenden Menschen die Einreise nach Deutschland ermöglichte. Einige hundert Flüchtlingskinder sollen nun doch nach Deutschland gebracht werden. Tausende werden aber weiter vor Ort ausharren müssen. Trotz Corona und trotz der unerträglichen Lebensumstände, die in den Lagern herrschen.
Gerade in der Flüchtlingspolitik könnte Merkel Rückgrat beweisen - und sich von Typen wie Johnson, Trump und Erdogan unterscheiden. Mit Menschlichkeit hat deren Politik noch nie irgendwas am Hut gehabt. Wenn Merkel so weiter macht - und den restriktiven Flüchtlingskurs der vergangenen Jahre fortsetzt -, kann sie sich in die Riege dieser gnadenlosen Machtpolitiker einreihen.
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