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Grüne erstmals mit mehr als 100.000 Mitgliedern
Bundesgeschäftsführer nennt Entwicklung bei Umfragen in der Corona-Krise normal
Berlin. Die Grünen haben erstmals in ihrer Geschichte mehr als 100.000 Parteimitglieder. »Das ist ein absoluter Mitgliederrekord für uns«, sagte Bundesgeschäftsführer Michael Kellner am Montag zu t-online.de. Kellner nannte die Entwicklung in den Meinungsumfragen »vollkommen normal«. Während die Regierungsparteien - insbesondere die Union - in der Corona-Krise zulegen, verlieren die Grünen an Zustimmung.
Mit der 100.000-Marke erreichten die Grünen »eine neue Stufe in der Entwicklung der Partei«, sagte Kellner. Er freue sich, dass seine Partei auch in den vergangenen Wochen weiter gewachsen sei. »Die neuen Mitglieder geben uns eine wahnsinnige Energie und ordentlich Rückenwind - auch für die ja bald wieder anstehenden Wahlkämpfe. Das ist ein richtiger Turbo.«
Die Grünen sind nach SPD, CDU und CSU die Partei mit den meisten Mitgliedern. Die weiteren im Bundestag vertretenen Parteien Linke, FDP und AfD liegen deutlich unter 100.000 Mitglieder. Ende 2018 hatten die Grünen noch 75.000 Mitglieder gehabt, 2017 waren es 65.000.
Zu den jüngsten Meinungsumfragen sagte Kellner: »Das ist jetzt die Stunde der Exekutive, besonders die CDU steigt in aktuellen Umfragen.« Weltweit profitierten Regierungen davon. »Ich würde mich über Umfrageverluste ärgern, wenn wir schwere Fehler gemacht hätten.« Aber die Corona-Krise »konnten wir nun nicht vorhersehen«.
Die Grünen, die vor der Corona-Krise mit zumeist über 20 Prozent zweitstärkste Kraft vor der SPD waren, liegen jetzt bei 15 bis 19 Prozent - und damit teilweise wieder hinter den Sozialdemokraten.
Es sei in der Corona-Krise natürlich schwieriger, als Opposition durchzudringen. »Am Anfang ging es um die akute Krisenbewältigung, das ist auch richtig so«, sagte Kellner. Jetzt gehe es vermehrt auch um die Frage: »Welchen Zustand wollen wir für nach der Krise eigentlich zurück?«
Er sei »überzeugt davon, dass es ein wahnsinnig spannender Wahlkampf wird«, fügte Kellner mit Blick auf die Bundestagswahl im kommenden Jahr hinzu. Diese sei »völlig offen«. Sie werde erstmals ohne einen amtierenden Regierungschef als Kanzlerkandidat stattfinden. AFP/nd
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