Werbung

Kinderleichte Bürokratie

Stefan Otto begrüßt eine vereinfachte Beantragung von Kinderleistungen, fordert aber eine noch bessere Armutsbekämpfung

Für Eltern wird eine gebündelte Beantragung von Familienleistungen, wie sie das Bundeskabinett beschlossen hat, einiges erleichtern. Die Maßnahme war auch überfällig. Bislang ist es nämlich kompliziert, ein Neugeborenes anzumelden und Familienleistungen zu beantragen, weil mehrere Behörden damit zu tun haben: Es müssen Standesamt und Familienkasse kontaktiert werden; bei unverheirateten Paaren müssen Jugendämter manchmal noch die Vaterschaft bestätigen; und auch das Elterngeld wird separat beantragt. Dabei befinden sich Eltern mit Neugeborenen ohnehin in einer Ausnahmesituation. Nicht wenige sind mit der Bürokratie überfordert.

Spätestens 2022 soll nur noch ein Antrag für die Namensgebung, die Geburtsanzeige sowie die Beantragung von Kinder- und Elterngeld notwendig sein. Möglicherweise ist dies ein erster Schritt hin zu einer weitreichenden Reform - nämlich der Einführung einer Kindergrundsicherung, für die neben den Sozialverbänden auch SPD, Grüne und Linke einstehen. Damit sollen Leistungen nicht nur zusammengefasst, sondern vor allem die Armut der Familien effektiver bekämpft werden. Für alle Kinder soll es demnach eine umfassende Absicherung geben. Das wäre ein nicht unerheblicher Beitrag zur oft geforderten Chancengleichheit.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -