Lockdown mit vielen Fehlern

Stefan Otto begrüßt eine Untersuchung der Grenzschließungen

Die bayerische SPD-Landtagsfraktion will die Auswirkungen der Grenzschließungen von März bis Juni umfassend untersuchen lassen. Das ist bemerkenswert, schließlich ist die Corona-Pandemie längst noch nicht überwunden. Nun soll bereits damit begonnen werden, den drastischen Lockdown im Frühjahr aufzuarbeiten. Trotzdem ist das wichtig. Vornehmlich nicht, um der politischen Opposition Argumente zu liefern, damit sie im Nachhinein zweifelhafte Beschlüsse der Regierenden kritisieren kann, sondern um mehr über die Wirksamkeit des Infektionsschutzes zu erfahren.

Natürlich sind nicht alle Beschlüsse der Bundesregierung zur Eindämmung des Coronavirus effizient gewesen. Einige Maßnahmen waren schlicht überzogen und stehen in keinem Verhältnis zu den wirtschaftlichen und sozialen Nöten, die daraus erwachsen sind. Die Grenzschließungen gehören dazu; sie waren willkürlich, weil sie die Länder voneinander getrennt, nicht aber die Corona-Hotspots wirksam abgeschirmt haben.

Sollte die Zahl der Infektionen in den kommenden Wochen weiter ansteigen, ist es wichtiger denn je, Maßnahmen zu treffen, die das Virus wirksam eindämmen und eine größtmögliche Freizügigkeit gewähren. Bislang war die Akzeptanz in der Bevölkerung beim Infektionsschutz überaus groß. Das heißt aber nicht, dass dies bei einer Rückkehr zum Lockdown so bleibt.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft
- Anzeige -

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

Vielen Dank!