Linkes Bildarchiv Umbruch ist in Nöten
Berlin. »Es fehlen uns in jedem Monat 700 Euro«, sagt Hermann Bach vom Umbruch Bildarchiv am Dienstag zu »nd«. Das über 100 000 Bilder beherbergende linke Archiv ist in finanziellen Nöten und braucht dringend finanzielle Hilfe.
Das Umbruch, wie es unter seinen vielen guten Bekannten meist genannt wird ist eine Institution. Viele Fotograf*innen, die das alternative, linke Berlin begleiten, überlassen dem Archiv ihre Bilder. Hier ist der Kreuzberger Häuserkampf von den frühen 1970er bis in die späten 1980er Jahre fotografisch dokumentiert, ganze Ausstellungen sind dazu schon entstanden. Auch sonst sind es über 30 Jahre linke Bewegungsgeschichte, die sich in den Räumen des 1988 gegründeten Vereins in der Lausitzer Straße 10/11 finden lassen: Aktionen wie die Vertreibung von Neonazis der FAP am 1. Mai 1992 durch beherzte Antifaschist*innen, die Massenproteste gegen die G8- und die G20-Gipfel in Heiligendamm und Hamburg, Zwangsräumungen als Ausdruck der Verdrängungspolitik in der Hauptstadt, die Besetzungen der Gerhard-Hauptmann-Schule und des Oranienplatzes im Zuge der Kämpfe um Bleiberecht und Bewegungsfreiheit von selbstorganisierten Flüchtlingen seit 2015. Wer einmal anfängt, auf der Webseite umbruch-bildarchiv.org zu stöbern, kann sich so schnell nicht wieder losreißen. Als das Umbruch 2004 in einen gemeinnützigen Verein umgewandelt wurde, sei man froh gewesen, der Struktur eines »Wirtschaftsbetriebes« entronnen zu sein, heißt es in einem aktuellen Aufruf. Aber an regelmäßigen Spenden erhalte man derzeit nur rund 650 Euro. Damit seien die laufenden Kosten für Miete, Ministelle, Internet, die bei 1350 Euro liegen, nicht zu stemmen. Wer helfen möchte, kann auf untenstehendes Konto spenden. clk
IBAN: DE40 1001 0010 0000 1981 00, BIC: PBNKDEFF, Stichwort: Spende.
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