Nazi-Cops sind keine Ausnahme

Sebastian Weiermann zur Aufklärung eines rechten Netzwerks in NRW

Es ist gut, dass sich Nordrhein-Westfalens Innenminister Reul und die Führung der Polizei des Landes vor die Kameras gestellt haben und ihre Empörung über 29 Neonazi-Cops geäußert haben. Das wirkte ehrlich und ernst gemeint. Man hat volksverhetzende Bildchen und Nazisymbole nicht heruntergespielt. Das Problem wurde von den Behörden selbst angegangen, die angedrohten Konsequenzen sind hart: Die rechten Beamten sollen ihren Job verlieren. Doch wird sich damit das Problem mit rechten und rassistischen Polizisten lösen? Nein.

Der von Reul eingesetzte Chefaufklärer kommt aus dem Verfassungsschutz. Dass er kein Freund großer Transparenz ist, hat er gezeigt, als es um die Aufklärung des NSU-Terrors ging. Auch dass die Bochumer Polizei ermitteln soll, ist nicht hilfreich. Denn ihr heutiger Präsident hat beim NSU-Komplex ebenso versagt und bei der Aufklärung gemauert. Und nicht nur diese Personen sind problematisch, sondern vor allem ist es die Tatsache, dass wieder Polizisten gegen Polizisten ermitteln. Es braucht endlich unabhängige Stellen, die eingreifen, wenn bei der Polizei etwas schief läuft. Und Wissenschaftler müssen frei erforschen können, wie verbreitet rassistische und neonazistische Einstellungen unter Polizisten sind.

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -