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Warum profitieren nicht alle Eltern von der vollen Summe?

Fragen & Antworten rund um den Corona-Kinderbonus

  • Lesedauer: 3 Min.

Wie kommt das Geld zu den Familien?

Die Auszahlung durch die Familienkassen hat am 7. September begonnen. Dabei werden zunächst 200 Euro ausgezahlt. Im Oktober folgen dann noch einmal 100 Euro. Wann es konkret zur Auszahlung kommt, hängt von der Endziffer der Kindergeldnummer ab. Ist das eine Null, gehört man zu den ersten, der Rest folgt nach und nach.

Muss dieser Kinderbonus beantragt werden?

Nein, die Auszahlung erfolgt automatisch. Voraussetzung: Das Kind muss mindestens einen Monat im Jahr 2020 Kindergeld bezogen haben. Der Kinderbonus wird aber nicht zusammen mit dem Kindergeld ausgezahlt, sondern als eigene Zahlung.

Was ist, wenn ein Kind zum Beispiel erst im Dezember zur Welt kommt?

Auch dann gibt es den Kinderbonus. Gezahlt wird auch, wenn im September kein Anspruch mehr auf Kindergeld besteht, etwa weil das Kind seine Ausbildung im Juli abgeschlossen hat. Wenn nicht im September, aber für andere Monate 2020 Anspruch auf Kindergeld besteht, kann es zu einer späteren Auszahlung kommen.

Nicht alle Eltern profitieren von der vollen Summe. Warum können einkommensstarke Eltern den Bonus nicht komplett behalten?

Er wird bei der Steuer wie auch das Kindergeld mit dem Kinderfreibetrag verrechnet. Je höher das Einkommen, desto weniger bleibt davon, abhängig von Einkommenshöhe und Familienkonstellation. Acht von zehn anspruchsberechtigten Familien sollen voll profitieren - beispielsweise ein Elternpaar mit drei Kindern bis zu rund 67 800 Euro Jahreseinkommen. Bei höherem Einkommen bleibt weniger übrig, ab 106 000 Euro nichts mehr. Bei verheirateten Eltern mit einem Kind bleibt ab 86 000 Euro Jahreseinkommen letztlich nichts von dem Bonus übrig. Auf Hartz IV oder Unterhaltsvorschuss wird der Bonus nicht angerechnet.

Bleiben für Alleinerziehende unterm Strich immer 300 Euro mehr übrig?

Nein. Zwar bekommt der alleinerziehende Elternteil, der das Kindergeld bekommt, auch den Bonus ausgezahlt. Aber wenn der andere Elternteil Unterhalt zahlt, darf er die Hälfte des Bonus davon abziehen. Der Verband alleinerziehender Mütter und Väter kritisiert das. Viele Alleinerziehende hätten Homeoffice unter einen Hut bringen müssen und sorgten sich um ihre Existenz. Der Kinderbonus werde dort gebraucht, wo das Kind seinen Lebensmittelpunkt hat.

Was wollen die Eltern mit dem Kinderbonus machen?

Bei einer Umfrage im Auftrag des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) gaben 61 Prozent der Empfänger an, dass sie den Bonus ganz oder teilweise ausgeben wollen. 24 Prozent der Befragten sagen, dass sie den Kinderbonus voll ausgeben werden, 37 Prozent wollen dies teilweise tun. 39 Prozent wollen den Kinderbonus vollständig sparen. In der obersten Einkommensgruppe haben 45 Prozent noch keine Pläne zum Ausgeben des Geldes, in der mittleren nur 34 Prozent. In der untersten wollen es 39 Prozent erst einmal sparen.

Worin besteht die weitere Kritik am Kinderbonus?

Der Bonus sei wenig zielgenau. Er komme auch Familien zugute, die finanziell nicht auf ihn angewiesen sind, bemängeln die Familienexperten des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung. Für andere reiche er nicht aus. Die Milliardensumme für den Bonus diene nur einmaligem Konsum. dpa/nd

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