Verlust wäre schwer zu verkraften

Markus Drescher über die Finanzhilfe des Bundes für die MV Werften

Nach Monaten der Ungewissheit können die Beschäftigen der MV Werften und der Zulieferer im Nordosten ein wenig durchatmen. Mit der am Montagabend endgültig zugesicherten Finanzspritze des Bundes kann der Betrieb zunächst weitergehen und es besteht weiterhin die Chance, dass die Schiffsbauer unter den Rettungsschirm des Bundes schlüpfen können.

Doch lohnt der enorme finanzielle Aufwand überhaupt, wäre es nicht besser, die Werften sterben zu lassen, muss es schon wieder so viel Steuergeld sein und ist die Branche nicht sowieso am Ende? Solche Fragen und Forderungen, vielfach geäußert unter anderem in Internetkommentaren, verkennen, dass von dem Verlust der Arbeitsplätze (laut Linkspartei insgesamt rund 16 000) nicht nur die Werktätigen selbst und ihre Familien betroffen wären. Was allein schon Argument für alle Rettungsversuche wäre. Nein, mit dem Wegbrechen des wichtigsten Industriezweigs Mecklenburg-Vorpommerns würde ein ganzes Bundesland hart getroffen: Abwanderung, steigende Arbeitslosigkeit und Armutsquote, sinkende Steuereinnahmen ... In Zeiten, da wegen der Coronakrise auch schon der wirtschaftliche Schlüsselzweig Tourismus sehr zu kämpfen hat, wäre ein zusätzliches Werftensterben für den Nordosten nur schwer zu verkraften.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -