Stadtwerke errichten Mieterstrom-Projekt

Landeseigenes Unternehmen wird immer mehr zum Vorreiter beim Ausbau der Solarenergie

  • Martin Kröger
  • Lesedauer: 2 Min.

Der Ausbau der Solarenergie in Berlin nimmt weiter Fahrt auf. Aktuell errichten die Berliner Stadtwerke - eine Tochter der Berliner Wasserbetriebe - zwischen der Falkenberger Chaussee, der Rüdickenstraße und Am Breiten Luch nahe des S-Bahnhofs Hohenschönhausen auf 23 sechsgeschossigen Häusern neue Photovoltaikanlagen. Die Gesamtanlage soll zusammen 4000 Quadratmeter Fläche abdecken. Die Spitzenleistung liegt bei rund 500 Kilowatt. Damit könnten bald Mieterinnen und Mieter von mehr als 1100 Wohnungen vom Ökostrom vom eigenen Hausdach profitieren. Die Stadtwerke sind seit 2016 für 40 Prozent der neuen Solaranlagen in Berlin verantwortlich.

Organisiert und finanziert wird das Ganze über ein sogenanntes Mieterstromprojekt. Die Mieter können danach entscheiden, ob sie den günstigeren Strom der Stadtwerke beziehen möchten, der auf ihrem eigenen Hausdach hergestellt wird. Dass der Mieterstrom günstiger angeboten werden kann, liegt daran, dass bei diesen Projekten für die Stromkunden verschiedene Kostenfaktoren entfallen, etwa die Netzentgelte.

Beim Neubauprojekt in Hohenschönhausen kooperieren die Berliner Stadtwerke mit der Wohnungsbaugenossenschaft Neues Berlin. »Wir freuen uns sehr, dass Neues Berlin damit schon das dritte und dabei auch für Berliner Verhältnisse recht große Vorhaben mit uns gestartet hat«, sagt die Geschäftsführerin der Berliner Stadtwerke, Kerstin Busch. Die neue Anlage in der Wohnanlage Mühlengrund bietet perspektivisch sogar weiteres Ausbaupotenzial. »Wir sehen, dass Mieterstrom aktuell unter bestimmten Bedingungen und in enger Kommunikation mit den Bewohnern sowie der Genossenschaft auch unter schwierigen Bedingungen noch gelingen kann«, sagt Busch. Gleichwohl sehen die Stadtwerke beim aktuellen Entwurf für das Gesetz zur Änderung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes, in dem auch die Mieterstromprojekte geregelt sind, noch einigen Nachbesserungsbedarf.

Die Wohnungsbaugenossenschaft ist unterdessen zufrieden, mehr Mieterinnen und Mietern Ökostrom anbieten zu können. »In der Zusammenarbeit hat sich schnell gezeigt, dass beide Seiten mit größtem Interesse das Ziel verfolgen, einen ökologischen und gesellschaftlichen Beitrag für unsere Stadt zu leisten«, sagt Thomas Fleck, Vorstandsmitglied bei Neues Berlin.

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