- Kommentare
- Frauenquote in Vorständen
Frauen? Ja, bitte!
Birthe Berghöfer über die Reform des Führungspositionen-Gesetzes
Manchmal scheint es wie die Fragen aller Fragen: Braucht es verbindliche Quotenregelungen, um Geschlechtergerechtigkeit voranzubringen? Bundesjustizministerin Christine Lambrecht und Bundesfrauenministerin Franziska Giffey meinen Ja und fordern eine Frauenquote für Vorstände großer deutscher Unternehmen. Unterstützt werden die SPD-Politikerinnen von einem Netzwerk prominenter Frauen, das am Mittwoch in Berlin zusammenkam, um wieder einmal für diese Forderung zu argumentieren.
Dabei ist die Antwort beim Blick auf Zahlen der vergangenen Jahre eindeutig. Die Bundesregierung hat 2015 ein »Gesetz zur gleichberechtigten Teilhabe von Frauen und Männern in Führungspositionen« verabschiedetet. Für Aufsichtsräte wurde eine gesetzliche Quote von 30 Prozent festgelegt, in Vorständen setzte man schlicht auf guten Willen. Die Bilanz nach fünf Jahren: 70 Unternehmen haben sich eine »Zielgröße« von null Frauen gesetzt.
Freiwilligkeit als Konzept für mehr Geschlechtergerechtigkeit ist eine Mär - und ein Schlag ins Gesicht all jener topqualifizierten Frauen, die Führungspositionen übernehmen möchten. Von ihnen gibt es viele, betont die Präsidentin des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung, Jutta Allmendinger, die dem Netzwerk angehört: »Die Pipeline ist gefüllt.«
Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.
Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.
Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.
Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.