Altmaier hebt Prognose an
Wirtschaftsleistung im Sommer um 8,2 Prozent gewachsen
Berlin. Die Deutsche Wirtschaft kommt mit der Coronakrise offenbar etwas besser zurecht als zunächst befürchtet. Im dritten Quartal legte das Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 8,2 Prozent gegenüber dem Vorquartal zu, wie das Statistische Bundesamt am Freitag mitteilte. Die Zahl liege »weit oberhalb der Erwartungen«, sagte Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU). Für das Gesamtjahr rechnet die Regierung mit einem BIP-Rückgang von 5,5 Prozent - sie hebt damit ihre Prognose leicht an.
Im zweiten Quartal hatte das BIP im Zuge der Corona-Pandemie einen historischen Absturz erlitten und war nach jüngsten Berechnungen des Bundesamtes um 9,8 Prozent zum Vorquartal eingebrochen. Das Plus im dritten Quartal wurde laut Statistischem Bundesamt sowohl von höheren privaten Konsumausgaben und mehr Investitionen in Ausrüstungen als auch von stark gestiegenen Exporten getragen. In die ebenfalls am Freitag veröffentlichte Herbstprojektion der Bundesregierung fand die BIP-Berechnung für das dritte Quartal laut Altmaier keinen Eingang mehr - hier sei von einem Plus von lediglich 6,6 Prozent ausgegangen worden. Für das Gesamtjahr 2020 sagt die Bundesregierung einen BIP-Einbruch um 5,5 Prozent voraus. Noch Anfang September hatte sie mit einem Minus von 5,8 Prozent gerechnet; im Frühjahr sogar mit mehr als sechs Prozent.
Für 2021 wird nunmehr ein Anstieg der Wirtschaftsleistung um 4,4 Prozent vorausgesagt; für 2022 ein Plus von 2,5 Prozent Das Vorkrisenniveau erreicht die deutscher Wirtschaft demnach frühestens zum Jahreswechsel 2021/2022. Bei der Prognose für das laufende Jahr seien die jüngsten Beschlüsse zu einer erneuten Verschärfung der Corona-Maßnahmen von Bund und Ländern bereits berücksichtigt, sagte Altmaier. AFP/nd
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