Werbung

Die Macht der Straße

Aert van Riel sieht den EU-Rechtsstaatsmechanismus skeptisch

  • Aert van Riel
  • Lesedauer: 1 Min.

Die Kritik auf EU-Ebene an der Politik der rechten Regierungen in Ungarn und Polen ist berechtigt. Sie haben die Unabhängigkeit von Justiz und Medien in den vergangenen Jahren stark eingeschränkt. Der Rechtsstaatsmechanismus, auf den sich die Vertreter von EU-Ländern und des Europaparlaments nun geeinigt haben, ist auf den ersten Blick ein wirksames Instrument, um Warschau und Budapest künftig zu disziplinieren. Denn darin wird ihnen die Kürzung von EU-Mitteln angedroht. Fraglich ist aber, ob es am Ende wirklich dazu kommt. Denn der Rest der Europäischen Union ist auch auf seine östlichen Mitgliedstaaten angewiesen, zum Beispiel bei den anstehenden Abstimmungen über den Corona-Wiederaufbaufonds. Die EU ist vor allem eine Konsensmaschine, in der Druck aufgebaut wird, um die eigenen Forderungen durchzusetzen.

Die Hoffnung, dass sich in autoritär regierten Ländern etwas ändert, ruhen vielmehr auf den jeweiligen Bevölkerungen. Positive Entwicklungen zeichnen sich in Polen ab. Im Zuge der Demonstrationen gegen das verschärfte Abtreibungsrecht hat die dortige Regierungspartei PiS deutlich an Zustimmung verloren. Es ist absehbar, dass die Protestbewegung in ihrem Kampf für Rechtsstaatlichkeit mehr Erfolg haben wird als die EU.

Teller und Rand - der Podcast zu internationaler Politik

Teller und Rand ist der neue ndPodcast zu internationaler Politik. Andreas Krämer und Rob Wessel servieren jeden Monat aktuelle politische Ereignisse aus der ganzen Welt und tischen dabei auf, was sich abseits der medialen Aufmerksamkeit abspielt. Links, kritisch, antikolonialistisch.

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken von Socken mit Haltung und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.