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Grundsätzlich umsteuern
Haidy Damm über Proteste vor Molkereien und Schlachthöfen
Wieder stehen sie vor den Molkereien und diesmal auch vor den Schlachtbetrieben: Landwirt*innen, die von ihrer Arbeit kaum leben können. Während EU-Kommissar Frans Timmermans verlautbaren ließ, ihm reichten die Vorschläge im Agrarbereich im Hinblick auf den Klimaschutz nicht aus, schlagen sich die Milchbäuer*innen und Tierhalter*innen hierzulande mit den konkreten Auswirkungen der EU-Agrarpolitik herum.
Die Landwirt*innen sind es leid, dass die Verantwortung für die Preispolitik zwischen Politik, Verarbeitungsbetrieben wie den Molkereien und dem Einzelhandel hin und her geschoben wird. Doch die Protestler*innen fordern nicht nur höhere Preise für ihre Produkte, sondern auch einen langfristigen Wandel der europäischen Agrarmarktpolitik. An deren Fokus - und daran wird aktuell nicht gerüttelt -, Milch und Fleisch als Rohstoffe über Billigpreise auf den globalen Markt zu werfen, muss sich etwas ändern. Denn diese Ausrichtung begünstigt vor allem die Ernährungsindustrie.
Wichtig wäre es nun, Forderungen nach mehr Klimaschutz wirksam zu verbinden mit der Existenzsicherung für die landwirtschaftlichen Betriebe. Das nutzt den Landwirt*innen und dem Rest der Gesellschaft. Denn beim dringend benötigten Klimaschutz sitzen alle in einem Boot.
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