Grundsätzlich umsteuern

Haidy Damm über Proteste vor Molkereien und Schlachthöfen

  • Haidy Damm
  • Lesedauer: 1 Min.

Wieder stehen sie vor den Molkereien und diesmal auch vor den Schlachtbetrieben: Landwirt*innen, die von ihrer Arbeit kaum leben können. Während EU-Kommissar Frans Timmermans verlautbaren ließ, ihm reichten die Vorschläge im Agrarbereich im Hinblick auf den Klimaschutz nicht aus, schlagen sich die Milchbäuer*innen und Tierhalter*innen hierzulande mit den konkreten Auswirkungen der EU-Agrarpolitik herum.

Die Landwirt*innen sind es leid, dass die Verantwortung für die Preispolitik zwischen Politik, Verarbeitungsbetrieben wie den Molkereien und dem Einzelhandel hin und her geschoben wird. Doch die Protestler*innen fordern nicht nur höhere Preise für ihre Produkte, sondern auch einen langfristigen Wandel der europäischen Agrarmarktpolitik. An deren Fokus - und daran wird aktuell nicht gerüttelt -, Milch und Fleisch als Rohstoffe über Billigpreise auf den globalen Markt zu werfen, muss sich etwas ändern. Denn diese Ausrichtung begünstigt vor allem die Ernährungsindustrie.

Wichtig wäre es nun, Forderungen nach mehr Klimaschutz wirksam zu verbinden mit der Existenzsicherung für die landwirtschaftlichen Betriebe. Das nutzt den Landwirt*innen und dem Rest der Gesellschaft. Denn beim dringend benötigten Klimaschutz sitzen alle in einem Boot.

- Anzeige -

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.