Zwischen Hoffen und längerem Bangen
Erste Corona-Impfungen könnte es noch im Dezember geben - während der Lockdown-Verlängerung
Wenn sich am Mittwoch Bund und Länder erneut über das weitere Vorgehen in der Coronakrise beraten, ist das Schlimmste zwar noch nicht ausgestanden, doch besteht wohl zumindest eine berechtigte Hoffnung darauf, dass man der Pandemie in nicht allzu ferner Zukunft Herr werden könnte.
Weil der derzeitige Teil-Lockdown bisher noch nicht die gewünschten und für Lockerungen notwendigen Ergebnisse gezeitigt hat, werden die Länder wohl eine Verlängerung der im Augenblick geltenden Regeln vorschlagen. Eine Beschlussvorlage des Landes Berlin, das den Vorsitz der Ministerpräsidentenkonferenz innehat, sieht eine entsprechende Fortsetzung der Beschränkungen bis zum 20. Dezember vor.
Demnach soll es auch nach diesem Zeitpunkt bei weitreichenden Einschränkungen bleiben, sollten die Infektionszahlen bis dahin nicht in einem Maß zurückgehen, dass die Gesundheitsämter wieder Kontakte nachverfolgen können. Kontaktbeschränkungen und Maskenpflicht könnten sogar bis zum 17. Januar bestehen bleiben. Über Weihnachten allerdings soll es laut dem Vorschlag beim Thema Kontakte leichte Lockerungen geben. Derzeit dürfen sich privat nur Personen aus zwei Haushalten treffen und dabei eine Gesamtzahl von fünf nicht überschreiten. Über Weihnachten soll dem Vorschlag zufolge die Haushalteregelung nicht gelten, die Personenhöchstgrenze ist noch Verhandlungssache und könnte bei fünf oder zehn liegen. Ebenso offen ist noch der Zeitraum der Lockerungen, diese könnten beginnend am 21. Dezember entweder bis zum 27. Dezember oder bis zum 3. Januar andauern. Am Tag nach den Beratungen will Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) dann am Donnerstag eine Regierungserklärung vor dem Bundestag abgeben.
Während also zunächst die Corona-Zumutungen für Gesellschaft und Wirtschaft in die Verlängerung gehen, wächst zugleich die Zuversicht, dass schon bald damit begonnen werden kann, die Bevölkerung gegen das neuartige Coronavirus zu impfen. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) erklärte in den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland vom Montag, dass noch in diesem Jahr eine Zulassung für einen Impfstoff in Europa erwartet werde. »Und dann können wir mit den Impfungen sofort loslegen«, so Spahn. Vizekanzler Olaf Scholz (SPD) sagte der »Bild«-Zeitung, es seien »die Vorbereitungen dafür getroffen, dass es noch im Dezember losgehen könnte«.
Bei einem Besuch des ebenfalls an einem Impfstoff arbeitenden Unternehmens IDT Biologika im sachsen-anhaltischen Dessau sagte Spahn, er rechne nach Zulassung eines ersten Corona-Impfstoffs in Europa mit einer steigenden Impfbereitschaft in Deutschland. »Ich bin überzeugt, wenn wir gemeinsam diesen harten schwierigen Corona-Winter hinter uns gebracht haben, wird auch die Bereitschaft steigen, sich impfen zu lassen.« Mit Agenturen
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