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Zu viele Frauen - »absurde« Strafe für Paris
69 Prozent der Führungsposten des öffentlichen Dienstes wurden mit Frauen besetzt - jetzt droht eine Geldstrafe
Paris. Aufregung über elf Frauen und nur fünf Männer: Die Pariser Bürgermeisterin Anne Hidalgo hat über eine »absurde« Geldstrafe wegen zu vieler Frauen in Führungspositionen gespottet. Die Stadt müsse 90.000 Euro zahlen, weil 69 Prozent der Führungsposten im Jahr 2018 mit Frauen besetzt worden waren, wie Hidalgo in einer Stadtratssitzung sagte. »Das Schöne an der Bürokratie ist, dass sie absolut kein Unterscheidungsvermögen kennt und deshalb alles wagt«, spottete Hidalgo.
Die Strafe sei »offensichtlich absurd« und außerdem ungerecht, unverantwortlich und gefährlich. »Wir müssen Frauen mit Entschlossenheit und Konsequenz fördern, denn der Rückstand ist überall in Frankreich noch sehr groß«, betonte die Bürgermeisterin.
Die Strafe hat das Ministerium für den Öffentlichen Dienst verhängt. Die zuständige Ministerin Amélie de Montchalin pflichtete Hidalgo allerdings bei. Die Sache der Frauen habe etwa Besseres verdient, schrieb sie auf Twitter.
Die Strafe geht auf ein Gesetz zurück, dass große Städte dazu verpflichtete, bei der Vergabe von Führungsposten mindestens 40 Prozent jedes Geschlechts zu berücksichtigen. Im Jahr 2019 wurde das Gesetz allerdings geändert und sieht Straffreiheit vor, wenn es insgesamt keine Ungleichheit bei den Führungsposten gibt. Die Strafe für die Stadt Paris bezieht sich aber auf die Ernennungen im Jahr 2018 und muss daher noch gezahlt werden.
»Es ist paradox, wenn man uns Ernennungen vorwirft, die es uns erlauben, den Rückstand aufzuholen«, sagt Antoine Guillou, verantwortlich für Personal bei der Stadt, der Zeitung »Le Monde«.
»Ich möchte, dass die von Paris für 2018 gezahlte Strafe zur Finanzierung konkreter Maßnahmen zur Förderung von Frauen im öffentlichen Dienst verwendet wird«, forderte Ministerin de Montchalin und sprach ebenfalls von einer »absurden« Regelung. Medien zufolge sind bei der Stadt Paris derzeit 47 Prozent der leitenden Angestellten Frauen. dpa/nd
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