Keine Strategie

Sebastian Weiermann zur Debatte um eine Linke-Wahlkampfstrategie

Der Spruch über zwei Linke mit den drei Meinungen ist alt und nicht besonders lustig. Schaut man allerdings auf die Debatte um eine Wahlkampfstrategie für die Linke, trifft er zu. Da gibt es einerseits ein Papier des Bundesvorstands, in dem einfach nicht viel steht. Der Text strahlt aus, dass er auf maximale Kompromissfähigkeit hin geschrieben wurde. Sowas weckt bei diskussionsfreudigen Linken natürlich Widerspruch. Anhänger des Reformerflügels hätten es gerne etwas freundlicher gegenüber Grünen und SPD. Der AKL fehlt es an klaren Ansagen. Das ist beides irgendwie verständlich. Doch attraktiv ist das so alles nicht.

Das Papier des Vorstands ist öde, die Reformer will man fragen, warum sie noch immer Hoffnungen in Grüne und SPD setzen, und die AKL, was ihre Revolutionsträume mit der Realität zu tun haben. Die Linke sollte sich endlich überlegen, wo ihre Reise hingeht. Reform oder Revolution, und das sollte sie dann klar aussprechen. Und ihre Mitglieder sollten die entsprechenden Konsequenzen ziehen. Die Formelkompromisse der letzten Jahre wirken auf potentielle Wähler doch nur abschreckend. Jeder findet Aussagen, die die Partei für ihn unmöglich machen, egal wie richtig sein mag, was andere Stimmen aus der Partei formulieren.

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