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Den Mächtigen ein Dorn im Auge
Peter Steiniger zur Lage der Pressefreiheit und düsteren Zahlen
Das galt schon im Wilden Westen: Wer die Wahrheit sagt, braucht ein schnelles Pferd. Doch wer sie aufschreibt, lebt erst recht gefährlich. Die »Jahresbilanz der Pressefreiheit« der Medienorganisation Reporter ohne Grenzen für 2020 verdeutlicht das. Mindestens 50 Journalistinnen, Journalisten und andere Medienschaffende bezahlten in diesem Jahr den Einsatz für ihren Job mit dem Leben. Die wenigsten von ihnen gerieten demnach als Beobachter in einem Konfliktgebiet zwischen die Frontlinien. Die meisten wurden gezielt getötet, um sie im Interesse der Auftraggeber der Verbrechen für immer zum Schweigen zu bringen.
Gefahr droht besonders jenen, die sich den politisch und ökonomisch Mächtigen nicht andienen. Häufig stehen die Morde in Zusammenhang mit kritischen Berichten über Korruption, über das organisierte Verbrechen oder die Raubzüge der Profitmacher gegen die Umwelt. Journalisten, die unbequeme Wahrheiten transparent machen, machen sich zwar überall das Leben nicht leichter. Doch dort, wo das große Geld die Regeln ungehemmt diktiert, riskieren sie ihre Haut. Mit acht Toten ist Mexiko erneut an der traurigen Spitze. Die dortige Pressefreiheit schließt Lebensgefahr ein. Seine Wirtschaftspartner, auch Deutschland, kümmert das nicht die Bohne.
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