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Ausgangssperre - geht´s noch?

Bund und Länder sollten nicht an den falschen Stellschrauben überdrehen

  • Stephan Fischer
  • Lesedauer: 2 Min.

Eine Ausgangssperre, wie sie Bund und Länder offenbar in Erwägung ziehen, ist aus vielerlei Gründen absolut inakzeptabel. Jene Kontakte, die zur Virusübertragung zwingend sind, fallen bereits alle unter Einschränkungen und Verbote – wozu noch 83 Millionen Menschen nachts einsperren? Weil’s geht? Geht’ s noch? Uneinsichtige halten sich auch jetzt nicht an Maßnahmen. Es gibt Durchführungs- und Kontrolldefizite, keine Notwendigkeit einer derart drastischen wie nutzlosen Grundrechtsbeschneidung.

Wie dem Virus zu begegnen ist, ist den Meisten klar. Am besten gar nicht. Das jedoch ist nicht komplett umsetzbar: Wenn alle tot sind, ist zwar auch das Virus tot – aber mit menschlicher Gesellschaft hat das nichts zu tun. Mit Ausgangssperren drohen Bund und Länder aber total zu überdrehen, nötiges Vertrauen für Kooperationsbereitschaft zu verspielen: Solange sich an Schulen nichts bessert, Masken für alle ein Problem sind, das Impfen stockt, ja nicht einmal vernünftige Zahlen vorliegen (Stichworte sind Wochenenddelle und die bisher vermutete Gefährlichkeit von Mutationen) – da sollte man nicht den nächtlichen Gang allein vors Haus verbieten. Bund und Länder würden an der falschen Schraube überdrehen. Denn auch für Vertrauen in die Politik gilt die alte Handwerkerweisheit: Nach fest kommt ab.

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