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+++ Ramelow plädiert für Corona-Fahrplan bis Ostern +++
Der Newsblog zur Coronakrise, Sonntag, 31. Januar 2021: +++ Wirtschaftsminister Altmaier: Längerer Lockdown auch bei Corona-Inzidenz unter 50 denkbar +++ WHO-Experten besuchen Huanan-Markt im chinesischen Wuhan +++
+++ Ramelow plädiert für Corona-Fahrplan bis Ostern +++
Erfurt. Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) hat vor dem Bund-Länder-Impfgipfel für eine längerfristig angelegte Corona-Politik plädiert. »Meine Perspektive ist keine Lockerungsdebatte, sondern ein Fahrplan, der uns über Monate hinweg eine Perspektive gibt«, sagte Ramelow dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND/Samstag). »Dazu gehören ein Kriterienkatalog, was bei bestimmten Inzidenzen geschieht, und medizinische Versorgungskapazitäten.« Der Fahrplan soll aus Ramelows Sicht möglichst bis Ostern gelten. »Wir sind hart an der Grenze der Überforderung. Wir müssen Reserven aufbauen«, betonte er. »Die Debatte über Lockdown und Lockerungen bringt uns nicht weiter.«
Thüringen ist mit kurzzeitigen Unterbrechungen seit Wochen das von der Pandemie am schwersten betroffene Bundesland. Zuletzt gingen die Neuinfektionen allerdings zurück. Der aktuelle Lockdown gilt bis zum 14. Februar. Allerdings gibt es längst Debatten über eine Verlängerung, vor allem vor dem Hintergrund von Corona-Mutationen. Auch in Thüringen gibt es einzelne Fälle.
+++ Wirtschaftsminister Altmaier: Verlängerung des Lockdowns auch bei Inzidenz-Werten unter 50 denkbar +++
Berlin. Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) hält eine Verlängerung des Lockdowns auch bei einer Sieben-Tage-Inzidenz von unter 50 für denkbar. »Die aktuelle Entwicklung nährt die Hoffnung, dass wir uns relativ schnell einer Inzidenz von 50 nähern können«, sagte Altmaier. »Die Länge des Lockdowns hängt aber auch davon ab, inwieweit sich neue Mutationen des Coronavirus in Deutschland verbreiten.«
»Wir haben in Großbritannien gesehen, dass sich die neue Variante auch deshalb so schnell ausgebreitet hat, weil der dortige Lockdown damals weniger streng war, als es der heute in Deutschland geltende ist«, fügte der Minister hinzu.
Die Sieben-Tage-Inzidenz, die angibt, wie viele Menschen sich pro 100.000 Einwohner in den zurückliegenden sieben Tagen mit dem Coronavirus angesteckt haben, war am Donnerstag erstmals seit drei Monaten unter die Marke 100 gesunken. Am Wochenende ging der Wert weiter zurück. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts vom Sonntagmorgen liegt er aktuell bei 90,2.
Erklärtes Ziel der Bundesregierung ist es, den Wert auf unter 50 zu drücken. Der derzeitige harte Corona-Lockdown in ganz Deutschland gilt laut Beschluss von Bund und Ländern vorerst noch bis zum 14. Februar.
+++ WHO-Experten besuchen Huanan-Markt im chinesischen Wuhan +++
Wuhan. Experten der Weltgesundheitsorganisation (WHO) haben den Huanan-Markt in der chinesischen Millionenmetropole Wuhan besucht, der als Ursprungsort der Corona-Pandemie gilt. Mitglieder des internationalen Expertenteams, das die Ursprünge Pandemie erforschen soll, trafen am Sonntag an dem seit Januar vergangenen Jahres geschlossenen Markt ein. Wachmänner öffneten die Absperrungen vor dem Gelände für die Autos der WHO-Experten und schlossen sie danach sofort wieder.
In Wuhan war Ende 2019 der weltweit erste Infektionsherd des damals neuartigen Erregers festgestellt worden, an dem inzwischen mehr als 2,2 Millionen weltweit starben. Die meisten Wissenschaftler gehen davon aus, dass Fledermäuse die ursprünglichen Wirte des Coronavirus waren und dieses auf dem Huanan-Markt auf den Menschen übertragen wurde. Ungeklärt ist aber, welches Tier bei der Übertragung auf den Menschen als sogenannter Zwischenwirt diente.
Die WHO-Experten waren bereits vor gut zwei Wochen in Wuhan gelandet, mussten aber zunächst in Quarantäne. Ihre 14-tägige Isolation endete am Donnerstag. Am Freitag besuchten die WHO-Experten das Krankenhaus in Wuhan, in dem die ersten Corona-Patienten behandelt wurden.
Die WHO-Mission ist hochbrisant, weil dabei mögliche Versäumnisse der chinesischen Behörden in den Anfängen der Pandemie in den Fokus rücken könnten. Der genaue Ablauf der Forschungsarbeit in Wuhan wird von den chinesischen Behörden nicht kommuniziert. Die chinesischen Medien hielten sich bislang bedeckt, Informationen über die Reiseroute sickerten nur über Tweets der WHO-Experten durch.
+++ 11.192 neue Corona-Infektionen gemeldet +++
Berlin. Die Gesundheitsämter in Deutschland haben nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Sonntagmorgen innerhalb eines Tages 11 192 neue Corona-Infektionen gemeldet. Vor genau einer Woche waren es noch 12 257 gemeldete Neuinfektionen gewesen. Am Sonntag sind die vom RKI gemeldeten Fallzahlen meist niedriger, unter anderem weil am Wochenende weniger getestet wird. Seit Beginn der Pandemie zählt das RKI 2 216 363 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2 in Deutschland.
Die Zahl der gemeldeten Todesfälle im Zusammenhang mit dem Corona-Virus stieg um 399 auf insgesamt 56 945 (Stand: 31.01., 00.00 Uhr). Am Sonntag vor einer Woche waren 349 Fälle gemeldet worden, bei denen Patienten im Zusammenhang mit dem Virus gestorben sind.
Der Höchststand von 1244 binnen eines Tages erfassten Todesfällen war am 14. Januar erreicht worden. Bei den binnen 24 Stunden registrierten Neuinfektionen war der höchste Wert mit 33 777 am 18. Dezember gemeldet worden - darin waren jedoch 3500 Nachmeldungen enthalten.
Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebericht vom Samstag bei 0,92 (Vortag 0,92). Das bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 92 weitere Menschen anstecken. Der Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab.
Agenturen/nd
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