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Daniel Lücking über die angekündigte Portugalhilfe

  • Daniel Lücking
  • Lesedauer: 1 Min.

In Windeseile bahnt Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) einen Hilfseinsatz für das in der Coronakrise am Rande der medizinischen Kräfte angelangte Portugal an. Löblich, denn schließlich kann im Fall dieser Pandemie eine nationale Abschottung nur solange funktionieren, bis das Virus einen Weg in das eigene Land gefunden hat. Doch es steckt noch mehr Eigennutz hinter diesem humanitären Hilfseinsatz.

Geholfen wird primär in Europa, primär bei einem Nato-Bündnispartner, während in südamerikanischen Ländern die Lage ebenso, wenn nicht gar noch prekärer ist. Nach Bündnismitgliedschaft Hilfe zu gewähren oder zu versagen, um letztlich doch wieder geostrategisch zu entscheiden, heißt Taktik und eben nicht Humanität. Der doppelte Nutzen dieses Einsatzes liegt für die Bundeswehr auch in der Gelegenheit, sich wieder einmal als Helfer in der Not in das Gedächtnis der Menschen zu mogeln.

Geht es sonst um rechtsradikale Elitekämpfer und die sehnlichst gewünschten Kampfdrohnen, poliert das Corona-Engagement im In- und Ausland die ramponierte Rüstung wieder auf. Dass Parlamentarier*innen aus der Presse von den Plänen erfahren und letztlich vor vollendeten Tatsachen stehen, kümmert die angebliche Parlamentsarmee derweil nicht.

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