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Kanada stuft Proud Boys als »terroristische Gruppierung« ein
Bewegung sei eine »ernsthafte und wachsende Bedrohung für die kanadische Gesellschaft«, so der Minister für öffentliche Sicherheit
Ottawa. Kanada hat die rechtsradikale Organisation Proud Boys (»Stolze Jungs«) und zwölf weitere Gruppen als »terroristische Gruppierungen« eingestuft. Kanadas Minister für öffentliche Sicherheit, Bill Blair, sagte am Mittwoch, die Proud Boys seien eine »ernsthafte und wachsende Bedrohung für die kanadische Gesellschaft«. Mitglieder der Gruppe hatten sich an dem gewaltsamen Sturm auf das US-Kapitol am 6. Januar beteiligt, um die Bestätigung der Wahl von US-Präsident Joe Biden zu stören.
Es gebe »Beweise« dafür, dass die Proud Boys an »Gewalteskalationen« beteiligt gewesen seien, sagte Blair. Die kanadischen Behörden hätten die Bewegung bereits seit 2018 im Blick.
In der vergangenen Woche hatte das Parlament in Ottawa Premierminister Justin Trudeau aufgefordert, die Proud Boys als »terroristische Gruppierung« einzustufen. Einen entsprechenden Antrag der oppositionellen Neuen Demokratischen Partei (NDP) hatten die Abgeordneten einstimmig angenommen.
Ultrarechter Polizei-Informant. Chef der militanten »Proud Boys« arbeitete undercover für FBI und Co.
Die Proud Boys gelten als besonders gewaltbereit. Im vergangenen Jahr hatte sich die Gruppierung in den USA immer wieder gewaltsame Auseinandersetzungen mit linken Aktivisten geliefert. Ex-US-Präsident Donald Trump dagegen hatte im Wahlkampf Nähe zu den Proud Boys erkennen lassen.
Auch in Kanada hat die Organisation Anhänger. 2017 machten fünf Proud Boys in den Reihen der kanadischen Marine Negativ-Schlagzeilen, als sie eine Feier von Indigenen in Halifax störten.
In Kanada stehen dutzende internationale Bewegungen auf der Terrorliste, darunter Al-Kaida, die Hisbollah, die Taliban und die Miliz Islamischer Staat (IS). Neu auf die Liste kamen neben den Proud Boys unter anderem die rechtsextreme Gruppe Atomwaffen Division, die dschihadistische Gruppierung Ansar Dine und die rechtsextreme Russische Reichsbewegung. AFP/nd
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