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- Ausbau zum BER
Senat will U7-Verlängerung weiter prüfen
Eine Kosten-Nutzen-Untersuchung soll die Wirtschaftlichkeit einer Erweiterung der Linie belegen
Der Senat befürwortet die Erstellung einer Kosten-Nutzen-Untersuchung für eine Verlängerung der U-Bahn-Linie 7 zum BER und am anderen Ende der Linie von Spandau zur Heerstraße. »Die U7 hat ein hohes Fahrgastpotenzial«, erklärte Verkehrssenatorin Regine Günther (Grüne) im Anschluss an die Sitzung auf der Senatspressekonferenz im Roten Rathaus. Mit ungefähr 93 Millionen Euro pro Kilometer neuer U-Bahn würde eine Verlängerung gen BER vergleichsweise eher kostengünstig ausfallen. Zudem habe eine Verlängerung Richtung Heerstraße laut Senatsverwaltung für Verkehr »das höchste untersuchte Fahrgastpotenzial«, das mit bis zu 40 000 Fahrgästen angegeben wird. Auch diese Annahme ist ein Argument für die Erstellung einer genaueren Kosten-Nutzen-Untersuchung gewesen, hieß es. Was die Verlängerung zum BER angeht, müssen allerdings noch weitere Gespräche mit der Landesregierung in Brandenburg erfolgen, die das Gros der Kosten für die Verlängerung der U-Bahn-Linie zum BER tragen müsste.
Seit 2018 hatten Experten aus der Verkehrsverwaltung insgesamt vier mögliche U-Bahn-Verlängerungen geprüft. Für die Verlängerung der U8 ins Märkische Viertel sieht die Verkehrsverwaltung einen deutlich kleiner zu erwartenden Nutzen, weil es während der Bauphase zu starken Einschränkungen im Straßenverkehr kommen würde. Auch bei dem Ausbau der U6 in Richtung der geplanten Urban Tech Republic auf dem ehemaligen Flughafen Tegel wären gravierende Eingriffe während der Bauzeit unvermeidlich. Eine mögliche Verlängerung der U3 von Krumme Lanke zum Mexikoplatz, mit dem die Lücke zwischen U- und S-Bahn geschlossen werden soll, wird Gegenstand einer extra Senatsvorlage im Frühjahr werden.
Für die weitergehenden Untersuchungen veranschlagt Verkehrssenatorin Günther bis zu zweieinhalb Jahre. Erst danach würden gegebenenfalls die Planungen in Gang gesetzt werden. Die sogenannten Kosten-Nutzen-Untersuchungen sind die Voraussetzung dafür, Förderungen des Bundes für den U-Bahn-Ausbau zu erhalten. Bis aber tatsächlich U-Bahnen zum BER verkehren, dürften noch sehr viele Jahre vergehen, auf jeden Fall rollt nichts vor Ende dieser Dekade. Günther betonte auch, dass die Planungen und Studien zur U-Bahn nicht die ohnehin geplanten großen Investitionen in die Verkehrsinfrastruktur tangieren würden, für die in den kommenden 30 Jahren insgesamt 35 Milliarden Euro vorgesehen seien. »Die U-Bahn-Planungen sollen zusätzlich kommen«, sagte Günther.
Die oppositionelle CDU kritisierte derweil, dass der Senat das »U-Bahn-Thema« vier Jahre verschlafen habe. »Dass erst jetzt Kosten-Nutzen-Untersuchungen erfolgen sollen, ist unverständlich«, sagte der verkehrspolitischer Sprecher der CDU-Fraktion im Abgeordnetenhaus, Oliver Friederici. Die Berliner Wirtschaft wiederum begrüßte die Überlegungen zur Verlängerung von U-Bahnen. »Das ist ein Schritt in die richtige Richtung«, sagte der Geschäftsführer Wirtschaft und Politik der Industrie- und Handelskammer, Jörg Nolte. Gleichzeitig forderte er, nicht nur die Verlängerung der U7 in den Blick zu nehmen, sondern auch die anderer Linien. Für eine Beschleunigung der Planungen sprach sich SPD-Landeschefin Franziska Giffey aus: »Wir müssen endlich anfangen.«
Der Verkehrsexperte der Linksfraktion, Kristian Ronneburg, dagegen ist skeptisch. »Es wird bereits deutlich, dass sich keine der genannten Strecken aufdrängt, das Gegenteil ist eher Fall«, sagte Ronneburg zu »nd«. Er prognostiziert: Die Verlängerung der U7 zum BER werde schon an der fehlenden Beteiligung Brandenburgs scheitern.
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