Nur der Anfang

Vanessa Fischer zur Rubrik Frauenfeindlichkeit in der Kriminalstatistik

  • Vanessa Fischer
  • Lesedauer: 1 Min.

Dass Digitalstaatsministerin Dorothee Bär (CSU) fordert, Frauenfeindlichkeit als eigene Rubrik in die Kriminalstatistik aufzunehmen, ist gut. Zwar geht aus der Statistik schon jetzt hervor, ob das Opfer eine Frau war. Nicht aber, ob dies auch das Motiv der Straftat war. Gewalt gegen Frauen wird von den Behörden bisher meist als Partnerschaftsgewalt geführt und damit zur Privatsache gemacht.

Frauenfeindliche Kommentare im Netz gelten pauschal als Online-Hass - auch das verschleiert, dass der überproportional oft Frauen und Minderheiten trifft. Frauen erfahren Hass, weil sie Frauen sind. Frauen werden getötet, weil sie Frauen sind. Das sind keine Einzelfälle, sondern ein gesamtgesellschaftliches Problem, das von der Bundesregierung viel zu lange vernachlässigt wurde, obwohl Feminist*innen, der Juristinnenbund und Politiker*innen von Linke und Grünen darauf schon lange aufmerksam machen. Mit der neuen Rubrik in der Statistik könnte das Problem nun endlich angegangen werden. Denn aussagekräftige Daten sind die Grundlage für eine effektive Bekämpfung.

Allerdings: Die neue Rubrik kann nur der Anfang sein. Denn Statistiken sind immer nur so gut wie die Menschen, die sie erstellen. Es bedarf auch Schulungen der Polizist*innen und ein gesellschaftliches Bewusstsein.

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