Mieten wirksam begrenzen

Andreas Fritsche zur Wohnungsnot im Berliner Umland

  • Andreas Fritsche
  • Lesedauer: 1 Min.

Künftig sollen für 12 statt 31 Städte und Gemeinden im Berliner Umland zwei Verordnungen zur Begrenzung der Mieten nicht mehr gelten. Das ist sehr schwer nachvollziehbar. Im Mietrecht hilft der gesunde Menschenverstand zwar wenig. Er genügt aber, um zu erkennen, dass rund um die Hauptstadt Wohnungsnot herrscht. Für die wenigen freien Quartiere werden horrende Summen verlangt.

Nehmen wir Bernau: Beim Internetportal Immobilienscout24 sind 19 Wohnungen mit drei oder vier Räumen inseriert, wie eine Familie mit Kindern sie braucht. Die günstigste und kleinste wäre für eine Kaltmiete von 640 Euro zu haben. Andere sind deutlich teurer. Aber in Bernau soll der Wohnungsmarkt nicht mehr angespannt sein? Wenn ein Gutachten dem Infrastrukturministerium objektive Daten liefert, die dem subjektiven Eindruck widersprechen, müsste man seinen Irrtum vielleicht eingestehen. Eventuell ist die Lage ja besser, als es den Einwohnern Bernaus und anderer Orte scheint. Misstrauisch macht jedoch, dass dieses Gutachten nachgebessert wurde und dann teils zu anderen Einschätzungen gelangte.

Wenn der Politik am Schutz der Mieter gelegen ist, müssen Bund und Länder koordiniert handeln und den Preisanstieg wirksam eindämmen.

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -