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Taliban-Sprecher: US-Soldaten müssen Afghanistan bis Mai verlassen
Radikalislamischen Taliban lehnen Verschiebung des geplanten US-Truppenabzugs aus Afghanistan strikt ab
Die radikalislamischen Taliban lehnen eine Verschiebung des geplanten US-Truppenabzugs aus Afghanistan strikt ab. »Unsere Kämpfer werden niemals einer Verlängerung zustimmen«, sagte Taliban-Sprecher Sabiullah Mudschahid in einem Interview der Deutschen Presse-Agentur. »Die Nato, Amerika und alle Seiten sind zu dem Schluss gekommen, dass zur Überwindung der aktuellen Krise die einzige gute Lösung die Umsetzung des unterzeichneten Abkommens ist.«
Anfang vergangenen Jahres hatten die USA den Taliban einen Truppenabzug bis zum 1. Mai 2021 in Aussicht gestellt. Im Gegenzug verpflichteten diese sich zu Friedensgesprächen mit der Regierung. Kritiker werfen den Taliban vor, sich nicht an Versprechen zu halten. So sollen sie weiter mit anderen Terrorgruppen zusammenarbeiten, auch das Gewaltniveau im Land sei zu hoch. Die Nato-Staaten wollen ihren Einsatz in Afghanistan nun bis auf Weiteres fortführen, obwohl die Soldaten kaum zur Befriedung Afghanistans beigetragen haben.
Nach eigenen Worten wollen die Taliban weiter eine diplomatische Lösung, warnen aber vor den Folgen einer »Vertragsverletzung«. »Wenn das Abkommen verletzt wird, dann werden sich die Menschen in Afghanistan natürlich von ihrem Land aus verteidigen, wie sie es in den letzten 20 Jahren getan haben«, sagte Mudschahid. Eine Entscheidung wolle man aber erst treffen, falls internationale Truppen auch im Mai noch im Land seien. Zugleich drohte er: »Wenn der diplomatische Weg verschlossen ist, gibt es keinen anderen Weg als den des Krieges.«
Bei den afghanischen Friedensverhandlungen herrscht seit Wochen Stillstand. Als Grund nannte Mudschahid unter anderem Beratungen innerhalb der eigenen Gruppe. »Wir haben die Friedensgespräche nicht grundsätzlich verlassen und setzen uns für die Fortsetzung ein. Die Reisen und die mehrtägigen Verzögerungen dienten auch dazu, die nächsten Gespräche zu stärken«, sagte Mudschahid und erklärte damit die diplomatischen Reisen hochrangiger Taliban-Unterhändler. So war eine Taliban-Delegation erst kürzlich zu Gesprächen in den Iran gereist. dpa/nd
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