Friseur haftet für kahle Stelle am Kopf
Schmerzensgeld
Er behandelte die Haare mit einer Chemikalie und packte sie sie anschließend in Alufolie ein. Nach kurzer Zeit entwickelte sich eine derartige Hitze unter der Folie, dass Dampf austrat. Der Friseur entfernte die Folie und wusch die Haare aus. Auf einer runden Fläche waren mitten auf dem Kopf die Haare ausgefallen, die Stelle war kahl. In einer Hautklinik stellte der Arzt fest, dass an dieser Stelle nichts mehr nachwachsen könne. Die Schülerin forderte Schmerzensgeld vom Friseur.
Das Amtsgericht Erkelenz (Az. 6 C 509/93) sprach ihr Schadenersatz und Schmerzensgeld zu. Der Friseur habe die Chemikalie eindeutig unsachgemäß verwendet. Der Jugendlichen stehe Schmerzensgeld zu, weil der »Kahlschlag« sie psychisch belaste. Die Stelle sei nur durch eine Haartransplantation zu verdecken.
Das Schmerzensgeld wurde vom Gericht festgelegt, weil der Friseur kein Entgegenkommen zeigte und als »Abhilfevorschläge« angeboten habe: Das Mädchen solle doch eine Baseballmütze tragen. Dies habe die Schülerin geradezu als Verhöhnung ansehen müssen. OnlineUrteile.de
Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.
Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.
Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.
Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.