Werbung

Schüsse bei Festnahme in Chemnitz: War es ein Rechtsextremer?

Antifa-Recherchen legen nahe, dass es sich bei dem Mann um ein Mitglied von »Pro Chemnitz« handelte

  • Lesedauer: 2 Min.

Berlin. Nach einem Schusswechsel bei einer Festnahme eines 33jährigen Mannes am Samstag in Chemnitz legen Antifa-Recherchen nahe, dass es sich um einen Mann aus der rechtsextremen Szene handelt, der sich auch bei »Pro Chemnitz« - eine Bürgerbewegung und rechtspopulistische Wählervereinigung - engagierte. Nach Informationen des Magazins »Der rechte Rand« gibt es glaubwürdige, langjährige Recherchen von zwei Gruppen, die den Mann anhand veröffentlichter Details über die Festnahme identifizieren könnten. Dies bestätigte ein Redaktionsmitglied des Magazins gegenüber »nd«.

Die Deutsche Presseagentur (dpa) hatte am Montag berichtet, dass die Polizei davon ausgehe, dass sich die Ermittlungen noch eine Weile hinziehen werden. Bei den Ermittlungen würden alle Beteiligten gehört - auch der Mann, der schwer verletzt wurde, so eine Polizei-Sprecherin zur dpa. Zwei Polizisten hatten sich bei dem Einsatz leicht verletzt. In dem Bericht wurde jedoch nicht erwähnt, dass es sich um einen Mann aus der rechtsextremen Szene handelte.

Die Polizei bestätigte auch gegenüber »nd«, dass der Mann wegen eines Haftbefehls aufgesucht wurde. Dabei soll er aus der Wohnung heraus auf die Beamten geschossen haben, die Beamten erwiderten das Feuer. Die Waffe des Mannes sei dem Landeskriminalamt übergeben worden. Den Spezialisten zufolge soll es sich um eine Schreckschusswaffe handeln. Das Engagement bei »Pro Chemnitz« wollte die Polizei-Sprecherin gegenüber »nd« jedoch nicht bestätigen. Der Polizei lägen diese Kenntnisse noch nicht vor. nd

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

Vielen Dank!