Kein Heimat- und Klimaschutz

Sebastian Weiermann glaubt, dass Armin Laschet mit seiner Entscheidung zur Braunkohle eine große Chance vergeben hat

Als Armin Laschet 2017 Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen wurde, betonte er immer wieder, »Ökologie und Ökonomie versöhnen« zu wollen. Fridays for Future gab es damals noch nicht, und der Hambacher Forst interessierte nur ein paar Anarchist*innen. Das ist heute anders. Alle wollen Klimaschützer*innen sein. Laschet hat nun eine Chance verpasst, sich zum Klimahelden zu machen. Die Leitentscheidung zur Braunkohle, die sein Kabinett getroffen hat, nützt nur dem RWE-Konzern. Bis nah an den Hambacher Wald darf gebaggert werden, fünf Dörfer sollen verschwinden. Im Rheinland soll noch 17 Jahre lang Kohle verfeuert werden.

Wäre Laschet ein bisschen mutiger und cleverer, hätte er die Jahrhunderte alten Dörfer und das mit ihnen verbundene bäuerliche Landleben gerettet. Das wäre CDU-Politik fürs Herz gewesen. Nebenbei wäre der Tagebau Garzweiler verkleinert worden, Deutschland hätte so vielleicht die Chance bekommen, seine Klimaziele zu erreichen. Laschet wäre zum Kanzlerkandidaten mit Liebe zur Heimat und zum Klima geworden. So ist er nur ein weiterer CDU-Vertreter, dessen Politik von den Interessen der Wirtschaft geleitet wird. Klimaschützer werden also weiter von NRWE sprechen.

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