Noch lange nicht fair

Haidy Damm zum geplanten Lieferkettengesetz

  • Haidy Damm
  • Lesedauer: 1 Min.

Arbeitsminister Hubertus Heil und vor allem Entwicklungsminister Gerd Müller haben Durchhaltevermögen bewiesen. So viel Anerkennung für den Sozialdemokraten und den Christsozialen muss sein. Doch vom Fairen Handel ist ihr ausgehandelter Kompromiss zu Lieferketten weit entfernt.

Dessen Grundsätze umfassen weitaus mehr als davor bewahrt zu werden, Opfer schwerer Menschenrechtsverletzungen und Umweltschäden zu werden. So ist ein Ziel des Fairen Handels, Produzent*innen zu unterstützen, aus unsicheren Einkommen zu wirtschaftlicher Selbstständigkeit zu kommen. Ein anderes ist, Profitmaximierung einzelner Teilnehmer*innen der Handelskette auf Kosten von Produzent*innen zu verhindern. Faire und geschlechtergerechte Bezahlung soll einen würdigen Lebensstandard ermöglichen: Essen, Wasser, Wohnen, Bildung, medizinische Versorgung, Mobilität, Kleidung und einer Reserve für Unvorhergesehenes.

Er wolle Menschen aus der »vorindustriellen Hölle« holen, beschreibt Heil seine Motivation, in der sie »für uns« schmoren, die »auf der Sonnenseite des Planeten leben«, wie Müller ergänzte. Das ist ein gutes Anliegen, weil es gegen Ausbeutung und Sklaverei vorgeht. Fairer Handel ist das noch lange nicht.

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