Jeder Zweite asiatischer Herkunft erlebte während Pandemie Rassismus

Betroffene berichten von verbalen Angriffen, Spucken und Schubsen

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Berlin. Während der Corona-Pandemie hat laut einer Umfrage jeder zweite Befragte mit asiatischem Migrationshintergrund Rassismus erlebt. Das zeigt ein Forschungsprojekt der Berliner Humboldt-Universität, der Freien Universität Berlin und des Deutschen Zentrums für Integrations- und Migrationsforschung, aus dem der Mediendienst Integration am Donnerstag erste Zahlen veröffentlichte.

Befragt wurden rund 4500 Menschen, darunter etwa 700 asiatischer Herkunft. 49 Prozent der Befragten mit asiatischem Hintergrund erlebten demnach in der Pandemie selbst Rassismus. In 62 Prozent der Fälle handelte es sich um verbale Angriffe. Elf Prozent erlebten aber auch körperliche Gewalt wie Spucken, Schubsen oder das Besprühen mit Desinfektionsmittel.

27 Prozent erlebten laut der Umfrage, die nur teilweise repräsentativ ist, einen institutionellen Ausschluss, erhielten etwa keinen Termin im Krankenhaus. Die meisten Angriffe fanden auf der Straße oder im öffentlichen Nahverkehr statt.

Unter allen Befragten stimmten rund 15 Prozent der Aussage zu, dass Asiaten oder Asiatinnen »für die rasante Ausbreitung der Corona-Pandemie in Deutschland verantwortlich« seien. Die große Mehrheit von knapp 85 Prozent sieht das aber nicht so.

Bislang gab es kaum Untersuchungen zu antiasiatischem Rassismus. Seit Beginn der Corona-Pandemie gibt es international deutlich mehr Fälle von Diskriminierung und Rassismus. In Deutschland verdoppelten sich demnach die Anfragen, die bei der Antidiskriminierungsstelle des Bundes eingingen, im Vergleich zu 2019 nahezu - von rund 3600 auf mehr als 6000.

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Etwa jede vierte Anfrage im vergangenen Jahr bezog sich demnach auf Diskriminierungen in Verbindung zum Coronavirus, die sich häufig gegen Menschen mit einer vermeintlich asiatischen Herkunft richteten. AFP/nd

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