»Der Sommer kann ganz gut werden in Deutschland«

Berliner Virologe Christian Drosten zeigt sich vorsichtig optimistisch, warnt aber gleichzeitig vor zu früher Euphorie

  • Lesedauer: 2 Min.

Berlin. Der Virologe Christian Drosten hat sich zuversichtlich über den Verlauf der Corona-Pandemie im Sommer gezeigt. »Der Sommer kann ganz gut werden in Deutschland«, sagte Drosten am Sonntagabend im ZDF-»heute journal«. »Ich denke, dass wir zum Juni hin erstmalig Effekte sehen, die der Impfung zuzuschreiben sind.« Die aktuelle Entspannung sei »wahrscheinlich« noch auf verantwortungsbewusstes Verhalten der Bevölkerung zurückzuführen.

Gleichzeitig warnte der Direktor des Instituts für Virologie an der Berliner Charité vor zu früher Euphorie. Deutschland sei noch nicht so weit wie andere Länder, sagte Drosten. »Wir müssen länger warten, weil wir noch nicht so weit sind mit unserem Impffortschritt.«

Spaß und Verantwortung

Olga Hohmann versteht nicht, was Arbeit ist und versucht, es täglich herauszufinden. In ihrem ortlosen Office sitzend, erkundet sie ihre Biografie und amüsiert sich über die eigenen Neurosen. dasnd.de/hohmann

Sobald eine Impfquote wie in Großbritannien erreicht werde, könne gerade im Außenbereich wieder vieles zugelassen werden. Während in Großbritannien schon über 50 Prozent der Gesamtbevölkerung geimpft sei, gebe es in Deutschland 32 Prozent Erstimpfungen, vollständig geimpft seien noch nicht einmal zehn Prozent.

Für den Herbst werde die Herdenimmunität die Situation in Deutschland verbessern, zeigte Drosten sich zuversichtlich. Die Krankheit werde im Herbst nicht verschwunden sein, aber eine unkontrollierte Verbreitung werde nicht mehr zustande kommen. Erforderlich sei bei den Erwachsenen »eine sehr hohe Impfquote« gegen das Virus. Nicht Geimpfte hätten dann weiter »volles Risiko sich zu infizieren«.

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Hinzu komme dann allerdings die Situation der noch ungeimpften kleineren Kinder. Viele Erwachsene hätten im Herbst ihre Impfung ein halbes Jahr hinter sich, und deren Schutz werde schwächer. Dabei gehe es dann weniger um die Gefahr einer eigenen Erkrankung der geimpften Erwachsenen als um das Risiko der Weitergabe des Virus an Kinder. Die Studien zu Impfungen kleinerer Kinder seien kompliziert und dauerten. »Ich bin ich nicht so sicher, ob man so schnell kleinere Kinder impfen kann«, sagte Drosten.

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Es sei aber »sehr gut, dass wir jetzt die über zwölfjährigen Kinder impfen können«, erklärte Drosten. Sollten sich seltene schwere Covid-19-Folgeerkrankungen bei Kindern häufen, müssten auch die jüngeren Kinder geimpft werden, sagte Drosten. Agenturen/nd

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