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Aserbaidschans gefährliches Spiel
Cyrus Salimi-Asl über Ilham Alijews Provokationen im Südkaukasus
Aserbaidschans autokratischer Präsident Ilham Alijew spielt mit dem Feuer - ganz bewusst. Nur wenige Monate nach dem Waffenstillstand mit Armenien im Krieg um Berg-Karabach lässt er sein Militär erneut die Muskeln zeigen, um dem verhassten Nachbarn klarzumachen, wer das Sagen hat im Südkaukasus. Die Manöver sollen sich über mehrere Tage hinziehen, Tausende Soldaten mit schweren Kriegswaffen kommen zum Einsatz, verkündete das Außenministerium in Baku. Wenn das keine Provokation ist?
Alijew fühlt sich offenbar sicher, gestärkt durch den militärischen Erfolg und geschützt durch die Türkei. Er testet, wie weit er gehen kann mit einer aggressiveren Außenpolitik. Schon in den Vortagen hatte Armenien der aserbaidschanischen Armee Grenzverletzungen vorgeworfen. Will Alijew etwa mit Gewalt vollendete Tatsachen schaffen, noch vor zukünftigen Friedensverhandlungen? Armenien kann seinem Nachbarn wenig entgegensetzen. Russische Soldaten garantieren zwar den Waffenstillstand, Armenien offen militärisch zu unterstützen, kann sich Russland aber kaum erlauben; das würde zum Konflikt mit der Türkei führen. Und am 20. Juni wählen die Armenier ein neues Parlament: Nikol Paschinjan, geschwächt wegen der militärischen Niederlage, will erneut Regierungschef werden.
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