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+++ Mehr als 2700 Corona-Demos seit August 2020 +++

Der Newsblog zur Coronakrise - Mittwoch, 19. Mai 2021 +++ Montgomery: Hausärzte sind überfordert +++ Indien meldet 4500 Corona-Tote an einem Tag +++

  • Lesedauer: 3 Min.

Berlin. Die Bundesregierung geht einem Zeitungsbericht zufolge davon aus, dass seit August 2020 bundesweit mehr als 2700 Demonstrationen und Kundgebungen gegen die Corona-Maßnahmen stattgefunden haben. Nur 28 dieser Demonstrationen wurden vom Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV) als von Rechtsextremen durchgeführt oder dominiert eingestuft, wie das Redaktionsnetzwerk Deutschland aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Linksfraktion im Bundestag zitierte.

Die innenpolitische Sprecherin der Linksfraktion, Ulla Jelpke, kritisierte die kleine Zahl der als rechtsextrem eingestuften Demonstrationen. »Um die Zahl der Rechtsextremisten auf dem Papier klein zu halten, führt die Bundesregierung immer neue Kategorien für Personengruppen ein, die von ihrer Gesinnung her klar rechts stehen«, sagte Jelpke dem RND. »Das war bei den Reichsbürgern schon der Fall und wird nun auch bei den Querdenkern so gemacht.«

+++ Indien meldet 4500 Corona-Tote an einem Tag +++

Neu Delhi. Indien hat einen neuen Höchstwert von 4529 Corona-Todesfällen binnen 24 Stunden verzeichnet. Die Gesamtzahl der Todesfälle in Indien seit Beginn der Pandemie stieg damit auf 283.248, wie die Behörden am Mittwoch mitteilten.

Die Zahl der täglich gemeldeten Corona-Toten stieg zuletzt weiter an, da sich das Virus in den ländlichen Regionen verbreitet, wo die Gesundheitsversorgung schlecht ist. Experten gehen davon aus, dass die tatsächliche Zahl der Sterbefälle deutlich höher liegt. Das Land verzeichnete am Mittwoch auch mehr als 267.000 Neuinfektionen, damit steigt die Gesamtzahl der Corona-Infektionen auf 25,5 Millionen.

Nach Angaben der indischen Behörden gibt es erste Zeichen dafür, dass sich die Welle der Ansteckungen abflache, da die Zahl der Neuinfektionen bereits am dritten Tag in Folge unter 300.000 lag. »Die Kurve der Pandemie stabilisiert sich«, sagte der Leiter der Corona-Task-Force der Regierung, V.K. Paul.

Die zweite Corona-Welle hat Indien hart getroffen. Das ohnehin schlecht ausgestattete Gesundheitssystem des Landes ist völlig überlastet. In zahlreichen Krankenhäusern sind Betten, medizinischer Sauerstoff und Medikamente knapp.

+++ Montgomery: Hausärzte sind überfordert +++

Köln. Der Vorsitzende des Weltärztebunds, Frank Ulrich Montgomery, sieht die Hausärzte durch die angekündigte Aufhebung der Corona-Impfpriorisierung überfordert. Nun seien auch die Bürger gefragt, nicht alle auf einmal und sofort in den Praxen anzurufen, sagte er am Mittwoch im Deutschlandfunk. Grundsätzlich sehe er aber die Aufhebung der Priorisierung positiv: Teilweise wollten Personen auch nicht geimpft werden. Deshalb müsse der Rest der Gesellschaft nicht darauf warten, dass alle geimpft seien, die nach der Reihenfolge eigentlich vor ihnen dran wären. Das zentrale Problem sei indes nicht die Impfpriorisierung, sondern der Mangel an Impfstoff.

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hatte am Montagabend angekündigt, dass Bund und Länder die Priorisierung bei den Corona-Impfungen vom 7. Juni an aufheben. Die Impf-Priorisierung mit einer festgelegten Reihenfolge soll dann bundesweit in allen Arztpraxen und regionalen Impfzentren sowie bei Betriebsärzten wegfallen. Damit sind dann alle Bürgerinnen und Bürger ab 16 Jahren berechtigt, einen Impftermin zu vereinbaren.

+++ Maskenpflicht für vollständig Geimpfte? +++

Mainz. Wer eine vollständige Corona-Impfung erhalten hat, soll nach Ansicht des Vorsitzenden der Kassenärztlichen Vereinigung in Rheinland-Pfalz von der Maskenpflicht befreit werden. »Es muss mehr Anreize zum Impfen geben. Es ergibt doch sachlich keinen Sinn mehr, als zweifach Geimpfter eine Maske zu tragen«, sagte KV-Chef Peter Heinz der »Rhein-Zeitung«.

Aus Solidaritätsgründen gegenüber nicht Geimpften werde die Chance vergeben, »über die 55 Prozent bis 60 Prozent Impfquote hinauszukommen«. Und: »Ein zweifach Geimpfter sollte wieder ein Mensch mit allen Freiheiten sein, die er 2019 hatte.«

Heinz geht laut dem Zeitungsbericht davon aus, dass es im Juni ein Drittel mehr an Impfstoff gebe. Allerdings: »Das Mehr an Impfstoff wird leider mit einem abnehmenden Interesse am Impfen Ende Juni zusammenfallen. Ich befürchte, dass wir dann bei einer Erstimpfquote von 55 Prozent erst einmal stecken bleiben werden.« Dann müsse massiv für das Impfen geworben werden. Agenturen/nd

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