Werbung

Bahn frei für ernsthafte Debatte

Kurt Stenger über die Pipeline Nord Stream 2 nach den US-Sanktionen

In der etatistischen Sprache der Geostrategen wird man wohl von Tauwetter in den transatlantischen Beziehungen sprechen. Mit der Ankündigung, beschlossene Sanktionen gegen die Betreiber der Ostseepipeline Nord Stream 2 nicht anzuwenden, bestärkt US-Präsident Joe Biden die Hoffnung hiesiger Regierungskreise, dass es künftig weniger ruppig zwischen beiden Ländern als unter Donald Trump zugeht. Der krude Mix aus America First, Energieinteressen und Hau-Ruck-Außenpolitik scheint passé.

Das hat natürlich Folgen für die Pipeline selbst. Die wichtigste Begründung, man dürfe sich von den USA nichts vorschreiben lassen, löst sich in Luft auf. Jetzt sollte es aber nicht »Augen zu und durch« heißen, sondern endlich eine ernsthafte energiepolitische Diskussion über das Energieinfrastrukturprojekt Nord Stream 2 samt der innerdeutschen Verlängerung Eugal beginnen. Jetzt noch eine neue mengenstarke Erdgaspipeline in Betrieb zu nehmen, ist unnötig, da sie für die Versorgung nicht benötigt wird. Falls dies doch geschieht, würde das entweder die gerade erst vorgezogenen Klimaziele in Gefahr bringen. Oder man kann schon mal Entschädigungsmilliarden für die absehbare vorzeitige Stilllegung beiseite legen. Denn die Energiezukunft ist absehbar fossilfrei.

Teller und Rand - der Podcast zu internationaler Politik

Teller und Rand ist der neue ndPodcast zu internationaler Politik. Andreas Krämer und Rob Wessel servieren jeden Monat aktuelle politische Ereignisse aus der ganzen Welt und tischen dabei auf, was sich abseits der medialen Aufmerksamkeit abspielt. Links, kritisch, antikolonialistisch.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

Vielen Dank!