- Kommentare
- Testzentren
Bereichert euch!
Ulrike Henning über den nächsten Kontrollverlust in der Pandemie
Zu viel Bürokratie hätte den Aufbau einer funktionierenden Struktur von Testzentren verhindert. In dieser Art verteidigte ein Sprecher des Gesundheitsministeriums jetzt das »pragmatische« Vorgehen in der Sache. Während es für andere gesellschaftliche Bereiche von Schulen über den Einzelhandel bis zur Kultur nicht bürokratisch genug sein konnte, um deren Aktivitäten pandemiebegründet einzuschränken, wurde das Schnelltesten zur schnellen Nummer für nicht wenige Glücksritter.
Die starke Nachfrage resultierte aber zu einem guten Teil aus den Pandemieverordnungen selbst. Dass es über die Wochen und Monate immer mehr Testzentren wurden und deren Angebot die Bürger am Ende nichts mehr kostete (jedenfalls kurzfristig), wurde als Erfolg verkauft. Mit einer Strategie hat das weniger zu tun.
Am Ende weiß man nicht einmal, welcher Anteil der Tests überhaupt real stattfand. Dass erst eine Medienrecherche eine Änderung veranlasst, zeigt, wie tief verwurzelt es in dieser Bundesregierung schon ist, Steuergelder herauszuschmeißen, als gäbe es kein Morgen. Dazu passt am Ende der halbgare Vorschlag, bereits überforderten Institutionen wie den Gesundheitsämtern nun die (Kontroll-)Verantwortung zuzuschieben.
Wir behalten den Überblick!
Mit unserem Digital-Aktionsabo kannst Du alle Ausgaben von »nd« digital (nd.App oder nd.Epaper) für wenig Geld zu Hause oder unterwegs lesen.
Jetzt abonnieren!
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.
Vielen Dank!