Länder lockern weiter

Maskenpflicht wird schrittweise aufgegeben

Der Diskussion der letzten Tage um ein (schrittweises) Ende der Maskenpflicht folgen nun bereits konkrete Schritte. So beschlossen am Dienstag mehrere Bundesländer, Regelungen zu lockern. An allen Schulen in Rheinland-Pfalz etwa wird ab kommendem Montag die Maskenpflicht im Unterricht aufgehoben, wie Bildungsministerin Stefanie Hubig (SPD) nach einer Kabinettssitzung am Dienstag mitteilte. Auch in Sachsen-Anhalt beschloss das Kabinett, dass die Maskenpflicht im Unterricht aufgehoben wird. Ein Mund-Nasen-Schutz solle nur noch außerhalb des Unterrichts in Gebäuden, etwa auf den Fluren, vorgeschrieben sein, so Bildungsminister Marco Tullner (CDU). Die neuen Regelungen könnten noch in dieser Woche in Kraft treten.

Ab diesem Donnerstag fallen die Masken auch in den Klassenzimmern im Saarland, müssen aber im sonstigen Schulgebäude getragen werden, teilte das Bildungsministerium mit. In Baden-Württemberg wiederum wird die Maskenpflicht an die Sieben-Tage-Inzidenz gekoppelt. Liegt diese unter 35 und gab es zwei Wochen an der Schule keinen Corona-Ausbruch, soll die Maskenpflicht entfallen, kündigte Gesundheitsminister Manfred Lucha (Grüne) an.

Auch in Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern soll es Erleichterungen geben. Im Nordosten wird dabei neben den Regelungen zur Maskenpflicht im Freien auch die Testpflicht für Touristen nach der Einreise aufgehoben, wie Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) am Dienstag nach einer Kabinettssitzung mitteilte. Zwar müssen nicht vollständig Geimpfte zunächst weiterhin bei der Einreise einen negativen Coronatest vorweisen können, doch ab Donnerstag müssen sie sich danach nicht mehr wie bisher jeden dritten Tag testen lassen. In Hamburg entfällt ebenfalls weitgehend die Maskenpflicht im Freien.

Grundsätzliche Weichen werden derweil in Nordrhein-Westfalen auf Entspannung gestellt. Anders als im Bund vor Kurzem mit der »epidemischen Lage von nationaler Tragweite« geschehen, soll in Nordrhein-Westfalen die »epidemische Lage von landesweiter Tragweite« nicht weiter verlängert werden. Darauf hätten sich nach dpa-Informationen am Dienstag die Regierungsfraktionen von CDU und FDP verständigt. Damit laufen an diesem Freitag die erweiterten Befugnisse der Landesregierung aus.

Bei aller Freude über das derzeit geringe Infektionsgeschehen bereitet allerdings nach wie vor eine mögliche starke Ausbreitung der sogenannten Delta-Variante des Coronavirus Sorge, die sich etwa in Großbritannien bereits durchgesetzt hat. Diese gilt als wesentlich ansteckender und gefährlicher. Zumindest aber scheinen Impfungen auch gegen diese Variante wirksam. Wie eine Datenanalyse aus Großbritannien zeigt, schützt demnach eine vollständige Impfung mit den Vakzinen von Biontech und Astra-Zeneca sehr gut gegen schwere Krankheitsverläufe bei der Delta-Variante. Der Schutz sei in etwa so hoch wie bei der zuvor dominierenden Alpha-Variante, wie die Behörde Public Health England am späten Montagabend mitgeteilt hat.

Demnach wurde das Risiko für eine Krankenhauseinweisung bei den vollständig Geimpften jeweils um mehr als 90 Prozent verringert - verglichen mit dem von Ungeimpften. Die Untersuchung bestätige, wie wichtig es sei, die zweite Impfung zu erhalten, erklärte der britische Gesundheitsminister Matt Hancock. Vor allem beim Astra-Zeneca-Impfstoff fiel die Schutzwirkung nach der ersten Dosis der Auswertung zufolge noch merklich geringer aus. Mit Agenturen

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