- Politik
- Nach der Wahl in Iran
Israel kritisiert Wahl Raeissis zum iranischen Präsidenten scharf
Hardliner Raeissi wird Nachfolger von Hassan Ruhani / Israelisches Außenministerium: »Bisher extremistischster Präsident«
Tel Aviv. Die Wahl des erzkonservativen Klerikers Ebrahim Raeissi zum neuen iranischen Präsidenten ist in Israel auf scharfe Kritik gestoßen. »Der neue Präsident des Irans ist ein radikaler Mensch, der für den Tod von Tausenden von Iranern verantwortlich ist«, schrieb der israelische Außenminister Jair Lapid am Samstagabend bei Twitter. Raeissi sei als »Schlächter von Teheran« bekannt. »Seine Wahl sollte eine neue Entschlossenheit wecken, sofort das iranische Atomprogramm zu stoppen und (Teherans) zerstörerischen regionalen Bestrebungen ein Ende zu setzen.«
Raeissi wird Nachfolger von Hassan Ruhani, der nach zwei Amtsperioden nicht mehr zur Wahl antreten durfte. Der Spitzenkandidat der Hardliner und Wunschpräsident der politischen Eliten erhielt laut Innenministerium mehr als 60 Prozent der Stimmen. Die geringe Wahlbeteiligung wird von Beobachtern als Boykott und Warnsignal der Bevölkerung ausgelegt. Ein Sprecher des israelischen Außenministeriums sagte, die Wahl Raeissis sei der iranischen Öffentlichkeit aufgezwungen worden. Er sei der bisher extremistischste Präsident des Irans.
Teller und Rand ist der neue ndPodcast zu internationaler Politik. Andreas Krämer und Rob Wessel servieren jeden Monat aktuelle politische Ereignisse aus der ganzen Welt und tischen dabei auf, was sich abseits der medialen Aufmerksamkeit abspielt. Links, kritisch, antikolonialistisch.
Israel und der Iran sind Erzfeinde. Israel wirft Teheran vor, weiter an der Entwicklung von Atomwaffen zu arbeiten. Der jüdische Staat sieht sich durch den Iran in seiner Existenz bedroht. Unter anderem hatte Irans oberster Führer Ajatollah Ali Chamenei Israel als Geschwulst in der Nahost-Region bezeichnet, das mit einem »heiligen Krieg« der Palästinenser entwurzelt und entfernt werden müsse. dpa/nd
Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.
Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.
Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.
Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.